Brandenburger Asklepios-Beschäftigte weiter im Warnstreik

Brandenburg/Havel (dpa/bb) - Rund 200 Beschäftigte an Brandenburger
Kliniken des Asklepios-Konzerns sind am dritten Tag in Folge im
Warnstreik. Sie setzten ihren Ausstand am Donnerstag in drei
Krankenhäusern fort. Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung im April
habe es damit bereits an insgesamt elf Tagen Warnstreiks gegeben,
teilte die Gewerkschaft Verdi mit.

Am Freitag wollen die Beschäftigten der psychiatrisch-neurologischen
Fachkliniken in Brandenburg/Havel, Lübben und Teupitz sich zu
Kundgebungen in Brandenburg/Havel und Lübben treffen. Gebe es bis
dahin kein verbessertes Angebot von Asklepios, solle über einen
unbefristeten Streik abgestimmt werden, kündigte die Gewerkschaft an.
Unterdessen erklärte der Klinikkonzern, Rechtsmittel gegen eine
Entscheidung des Arbeitsgerichts Brandenburg/Havel einzulegen. Dieses
hatte einen Antrag zur Untersagung des Warnstreiks zurückgewiesen.

In den Tarifverhandlungen geht es um die Arbeitsbedingungen und
Entgelte von rund 1450 Beschäftigten. Verdi kritisiert, dass sie für
die gleiche Arbeit teilweise bis zu 10 600 Euro weniger pro Jahr
verdienten als Kollegen in den Hamburger Asklepios-Kliniken.

Die letzten Gespräche waren am 22. Juni. Das seitdem vorliegende
Angebot der Arbeitgeber weist die Gewerkschaft zurück. Demnach sollte
es Gehaltserhöhungen erst ab dem 1. April 2022 in zwei Schritten für
Pflegefachkräfte in Wechselschichtarbeit von bis zu 8,5 Prozent geben
- für Therapeuten von bis zu 5,3, für alle anderen Beschäftigten von

bis zu 4,1 Prozent. Für eine von April 2021 bis März 2022 in Aussicht
gestellte Corona-Sonderzahlung sollten sich in dem Zeitraum die
Gehälter nicht erhöhen.