Polizei erkennt Corona-Infektionen als Dienstunfälle an

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Landespolizei hat alle bisher
abschließend bearbeiteten 23 Anträge auf Anerkennung einer
Covid-19-Erkrankung als Dienstunfall anerkannt. Elf weitere Anträge
sind in Bearbeitung, wie Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU)
am Donnerstag in Kiel mitteilte. Zwar hätten sich die Hygienekonzepte
der Polizei und der vorbildliche Umgang der Beamten damit
herausragend bewährt. So seien im Laufe der Pandemie nur 149
Infektionen von Polizisten bekannt geworden. Doch die Umstände ließen
nicht in allen Fällen die Befolgung der Corona-Regeln zu.

Vor diesem Hintergrund hätten 34 infizierte Angehörige der
Landespolizei dargelegt, dass nach ihrer Ansicht eine Infektion im
Dienst erfolgt sein müsse, erläuterte Sütterlin-Waack. Dies sei bei
einer Viruserkrankung deutlich schwieriger nachvollziehbar zu belegen
als beispielsweise im Falle von Widerstandshandlungen. «Und darum war
es so wichtig, dass wir unseren Polizistinnen und Polizisten sehr
früh einen Fürsorgeleitfaden an die Hand gegeben haben.»

Die Gewerkschaft der Polizei wertete die Verwaltungsentscheidung als
Zeichen der Fürsorge. Dies sei eine angemessene Wertschätzung, sagte
der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger.