Sachsen-Anhalt und Tschechien wollen bei Krebsbekämpfung kooperieren

Prag (dpa) - Sachsen-Anhalt und Tschechien wollen eine Kooperation im
Bereich der Krebsbekämpfung auf den Weg bringen. Das ist das Ergebnis
eines Treffens von Ministerpräsident Reiner Haseloff mit dem
tschechischen Regierungschef Andrej Babis am Mittwoch in Prag.
Geplant sei eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den
Universitätskliniken in Halle und Prag in den Bereichen
Krebsvorsorge, Therapie und Forschung, kündigte der CDU-Politiker an.
Auch Tschechien sei «sehr daran interessiert, hier weiter nach vorne
zu kommen», sagte Haseloff.

Der derzeitige Bundesratspräsident traf in Prag unter anderem auch
mit dem Senatspräsidenten Milos Vystrcil zusammen. In der
Klimapolitik sprachen sich beide für eine pragmatische Vorgehensweise
aus. «Energie muss bezahlbar sein für die Bürgerinnen und Bürger un
d
für die Unternehmen», betonte Haseloff. Er plädierte für
Technologieoffenheit bei der Frage der Antriebstechnik der Zukunft -
vom synthetischen Kraftstoff bis zum Wasserstoffantrieb. Tschechien
lehnt ein Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035
entschieden ab. Weitere Themen der Gespräche waren der Kohleausstieg
und der Hochwasserschutz an der Elbe.

Sowohl in Deutschland als auch Tschechien stehen Parlamentswahlen
unmittelbar bevor. Umfragen zufolge könnte die Alternative für
Deutschland bei der Bundestagswahl in Sachsen, Thüringen und
Sachsen-Anhalt stärkste Partei werden. In Tschechien kann die rechte
Freiheit und direkte Demokratie mit einem zweistelligen Ergebnis
rechnen. «Entscheidend ist, wie nachvollziehbar die Politikangebote
aus der demokratischen Mitte sind, umso deutlicher werden die
politischen Ränder in die Defensive gedrängt», sagte Haseloff der
Deutschen Presse-Agentur. Das sei eine «gesamtdeutsche
Herausforderung».