Holetschek: Lohnfortzahlung für Ungeimpfte wäre unsolidarisch

Berlin/München (dpa) - Eine Fortzahlung von Verdienstausfällen für
Ungeimpfte wegen Corona-Quarantäneauflagen wäre nach Ansicht von
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unsolidarisch.
«Damit setzen wir ein Zeichen, dass auch Ungeimpfte im Kampf gegen
die Corona-Pandemie Verantwortung übernehmen müssen. Wer eine Impfung
ablehnt - aus welchen nicht-medizinischen Gründen auch immer -, kann
nicht von der Gemeinschaft erwarten, dass sie für den
Verdienstausfall aufkommt, der durch die Quarantänepflicht entsteht.
Das wäre unsolidarisch», sagte der amtierende Vorsitzende der
Gesundheitsministerkonferenz.

Selbstverständlich gebe es aber auch Ausnahmen, betonte Holetschek:
«Wer sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann, darf
dies mit einem ärztlichen Attest nachweisen. Zudem wird weiter
gezahlt für Bürgerinnen und Bürger, für die noch keine öffentlich
e
Impfempfehlung vorliegt oder bis zu acht Wochen vor der
Absonderungsanordnung vorlag. Wer krank ist, erhält ebenfalls weiter
Geld.» Holetschek appelliert an alle Ungeimpften, sich impfen zu
lassen: «Wer geimpft ist, muss als Kontaktperson nicht in Quarantäne
- und hätte somit auch keinen Verdienstausfall.»

Die Gesundheitsminister von Bund und Länder hatten sich zuvor darauf
geeinigt, dass die meisten Nicht-Geimpften, bei einer angeordneten
Corona-Quarantäne spätestens ab 1. November keine Lohnfortzahlung
mehr erhalten sollen.