Deutlich weniger Krankenhausbehandlungen im Corona-Jahr 2020

Wiesbaden (dpa) - Im Corona-Jahr 2020 sind deutlich weniger Patienten
in Krankenhäusern behandelt worden. Die Zahl der stationären
Behandlungsfälle und Operationen sank im Vergleich zum Vorjahr um 13
Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden
berichtete.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 16,4 Millionen Patienten in den
allgemeinen Krankenhäusern stationär behandelt - 2,5 Millionen Fälle

weniger als 2019. «Besonders stark war der Rückgang in der ersten
Corona-Welle im April 2020 mit über einem Drittel weniger stationärer
Behandlungsfälle als im Vorjahresmonat», berichteten die Statistiker.

Der Rückgang betraf nahezu alle Bereiche. Besonders deutlich sanken
die Zahlen in jenen Fachgebieten, in denen aufschiebbare Behandlungen
ausgesetzt wurden, um Kapazitäten für Covid-19-Patienten frei zu
halten: in der Rheumatologie, Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde und
Pädiatrie etwa jeweils um mehr als 20 Prozent. Minimal steigende
Fallzahlen gab es lediglich in der Kardiologie und der
Gastroenterologie.

Die Zahl der Operationen ging 2020 um 9,7 Prozent auf 6,4 Millionen
zurück. Knapp 40 Prozent der stationär behandelten Patienten des
Jahres wurden operiert. Zu den häufigsten Eingriffen bei über
60-Jährigen zählten Operationen am Darm, danach folgten Eingriffe an
den Gallengängen und das Einsetzen von Hüftgelenk-Prothesen.

Mit oder wegen einer Corona-Infektion wurden im gesamten vergangenen
Jahr 176 100 Menschen behandelt. Ein Drittel waren über 80-Jährige,
ein weiteres gutes Drittel war 60 bis 80 Jahre alt.