Spahn: Demenzkranke können von digitalen Technologien profitieren

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich
für Unterstützung von Menschen mit Demenz auch mit Hilfe digitaler
Angebote ausgesprochen. «Die Corona-Pandemie hat Menschen mit Demenz
und ihren Angehörigen viel abverlangt», sagte Spahn anlässlich des
Welt-Alzheimertags an diesem Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in
Berlin. Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote hätten die
notwendige Unterstützung zusätzlich erschwert. «Umso wichtiger ist

es, neue Möglichkeiten zu nutzen, um die Versorgung der Menschen mit
Demenz sinnvoll zu ergänzen», sagte Spahn. 

So könnten digitale Angebote den Alltag erleichtern, beispielsweise
Apps zum Bewegungstraining und zur Sturzprophylaxe. Der rechtliche
Rahmen für die Anwendung digitaler Technologien in der Pflege sei in
den vergangenen Jahren gesetzt worden. Gerade Menschen mit Demenz
könnten profitieren.

Der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut
Kneppe, forderte ein Umdenken im Umgang mit der Krankheit. Statt
Erkrankte zu isolieren, müssten teilhabeorientierte Lebenssituationen
geschaffen werden, so Kneppe in einer Mitteilung. In Deutschland
erhalten jeden Tag etwa 900 Menschen die Diagnose Demenz. Häufigste
Ursache für eine Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. 

Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Zahl
der Demenzkranken rasant steigen. Bis 2030 dürften rund 40 Prozent
mehr Menschen weltweit mit Demenz leben als heute. Betroffen waren
2019 nach Schätzungen weltweit etwa 55 Millionen Menschen.