Rund 1000 Schüler in Quarantäne - Verdoppelung zur Vorwoche

Seit dem Ferienende gab es an den Schulen drei Mal pro Woche
Corona-Selbsttests und eine Testpflicht. Die Zahl der Infizierten und
derer in Quarantäne steigt.

Magdeburg (dpa/sa) - In den rund zweieinhalb Wochen seit den
Sommerferien hat Corona an Sachsen-Anhalts Schulen bereits Spuren
hinterlassen. 1035 Schülerinnen und Schüler befanden sich zum
Stichtag am vergangenen Donnerstag in Quarantäne, 260 waren aktuell
infiziert, wie das Bildungsministerium am Montag in Magdeburg
mitteilte.

Damit seien 0,57 Prozent der gemeldeten Schülerinnen und Schüler im
Land in Quarantäne und 0,14 Prozent corona-positiv gewesen. Zudem
seien vier Lehrkräfte infiziert gewesen (0,03 Prozent) und zwölf in
Quarantäne (0,09 Prozent). Die Fälle verteilen sich den Angaben
zufolge auf vier Prozent von insgesamt 656 Schulen.

In der Woche zuvor - mit dem Stichtag 9. September - waren 468
Schülerinnen und Schüler in Quarantäne und 104 infiziert. Binnen
einer Woche verdoppelten sich die Zahlen also. In den ersten beiden
vollen Schulwochen nach den Sommerferien hatte es in den Schulen
jeweils drei Corona-Selbsttests pro Woche gegeben. Von dieser Woche
an sind es wieder zwei pro Woche. Es gilt eine Testpflicht.

Wie viele Schülerinnen und Schüler sich dem verweigern, wird laut
Ministerium nicht erfasst. «Nach bisherigen Rückmeldungen handelt es
sich um Einzelfälle», sagte eine Sprecherin. «Die Schule ist
gehalten, der Testpflicht- und damit Schulverweigerung in erster
Linie mit pädagogischen und erzieherischen Mitteln vermittelnd zu
begegnen.» Im Vordergrund stehe der Kontakt zu den Schülerinnen und
Schülern und deren Erziehungsberechtigten.

Sachsen-Anhalt zählt weiter zu den Bundesländern mit dem geringsten
nachgewiesenen Infektionsgeschehen. Laut dem Robert Koch-Institut
(RKI) kamen von Sonntag auf Montag 24 Neuinfektionen hinzu. Die Zahl
registrierte neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer
Woche lag am Montag bei 36,4; am Sonntag waren es 36,2. Bundesweit
lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 71,0. Den niedrigsten Wert
hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 31,8.

Unterdessen sind 62,6 Prozent der Sachsen-Anhalter einmal gegen
Corona geimpft, 59,9 Prozent haben auch die Zweitimpfung erhalten und
somit den vollen Impfschutz. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz
Trümper (SPD) rief am Montag dazu auf, die Impfquote auf mindestens
80 Prozent zu steigern. «Die Wirtschaft und Kultur, der Sport- und
Bildungsbereich dürfen nicht wieder in einen Lockdown gehen, wie wir
ihn schon zweimal erleben mussten. Das steht die Gesellschaft nicht
durch», mahnte Trümper. In den kommenden Wochen entscheide sich, ob
es einen weiteren Corona-Winter gebe oder nicht.