Vogelgrippe-Virus bei toten Seehunden nachgewiesen

Kiel (dpa) - Bei drei im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer
gefundenen toten Seehunden ist ein Geflügelpest-Virus nachgewiesen
worden. Zunächst seien mehrere tote Seehunde am Institut für
Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen
Hochschule Hannover in Büsum untersucht worden, teilte das
Umweltministerium am Montag mit. Dabei wurde bei zwei Tieren der
Virus-Subtyp H5N8 nachgewiesen. Das Friedrich-Loeffler-Institut als
nationales Referenzlabor bestätigte jetzt die Infektion bei drei
Proben. Nach ersten Untersuchungen besteht eine große Ähnlichkeit zu
den in den vergangenen Monaten bei Wildvögeln nachgewiesenen
Vogelgrippeviren.

Ein Überspringen von H5N8-Viren auf Säugetiere sei im vergangenen und
in diesem Jahr bereits bei vier Seehunden, einer Kegelrobbe und einem
Fuchs in Großbritannien sowie bei einer Kegelrobbe in Schweden
berichtet worden, teilte das Ministerium mit. Seit Mitte August sei
eine leichte Häufung von toten und noch lebenden auffälligen
Seehunden im Wattenmeer festgestellt worden. Seit mehr als einer
Woche seien keine weiteren toten Seehunde gemeldet worden.
Strandbesucher sollen Seehunde nicht anfassen und Hunde auf Abstand
halten.

Der Bestand an Seehunden im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer lag
im vergangenen Jahr nach Ministeriumsangaben bei rund 15 400 Tieren.
Für das laufende Jahr liegen noch keine Zahlen vor. 2014 und 2015
hatte es ein überregionales Seehundsterben gegeben, das durch ein
Influenza-Virus des Subtyps H10N7 ausgelöst worden war.