Haus der Geschichte: Mehr als 1500 Objekte zur Corona-Krise gesammelt

Impfampullen, Schutzmasken und eine Airbus-Tür: Das Haus der
Geschichte sammelt seit Beginn der Corona-Pandemie Zeugnisse der
Krise. So soll die Erinnerung auch für nachfolgende Generationen
bewahrt werden.

Bonn (dpa) - Das Haus der Geschichte in Bonn hat inzwischen rund 1500
Objekte zur Corona-Krise zusammengetragen. «Wir haben mehr gesammelt
als sonst üblich, weil man wohl auch rückblickend sagen wird, dass
Corona ein prägendes Ereignis der Zeitgeschichte ist», sagte
Sammlungsdirektor Dietmar Preißler der Deutschen Presse-Agentur.

Atemschutzmasken, Impfampullen, ein Bierkrug des abgesagten
Oktoberfestes: Das Museum hat die Pandemie von Beginn an zum Thema
gemacht und ein Sammlungskonzept erstellt mit Kategorien wie «Corona
im Alltag»oder «Corona und Wirtschaft». Institutionen und Privatleute

haben Gegenstände zur Verfügung gestellt, die die Krise illustrieren.

Erst kürzlich habe das Haus der Geschichte die Tür eines inzwischen
ausrangierten Bundeswehr-Airbus erhalten, mit dem in der ersten Phase
der Pandemie Corona-Kranke aus italienischen Krankenhäusern nach
Deutschland gebracht worden seien, erzählt Preißler. «Das steht
sinnbildlich dafür, dass Corona ein globales Phänomen ist und dass
Deutschland auch jenseits der Landesgrenzen tätig war.»

Kinderzeichnungen zeigen beispielhaft, wie die Krise die Jüngsten
belastet. Zu den neueren Errungenschaften des Museums gehören auch
Einrichtungsgegenstände und Beschilderungen eines Impfzentrums: «Die
werden ja wohl bald schließen - irgendwie muss man später deutlich
machen, dass es sie gab», erläutert Preißler.

Auch behördliche Formulare, Hinweiszettel auf abgesagte
Veranstaltungen oder von Bürgern verfasste Gedichte zu Corona sind im
Fundus. «Wir sichern das alles, um das Ereignis als Teil unseres
kulturellen Gedächtnisses zu bewahren.»