Discos in Belgien dürfen wieder öffnen - Masken fallen zum Teil

Brüssel (dpa) - In Belgien wird bald wieder getanzt: Nach
monatelanger Zwangspause in der Corona-Krise dürfen die Discos am 1.
Oktober wieder öffnen. Voraussetzung sei, dass die Clubs mit dem
sogenannten Covid-Ticket arbeiten, sagte Regierungschef Alexander De
Croo am Freitag nach Regierungsberatungen. Die Feiernden müssen also
geimpft, getestet oder genesen sein. Einzelne Regionen können je nach
Gesundheitslage strengere Regeln festlegen.

De Croo zeigte sich erfreut über die hohe Impfrate im Land. Seinen
Angaben zufolge sind 85 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.
Zugleich machte der liberale Politiker deutlich, dass die Quote in
einigen Teilen des Landes - etwa in der Hauptstadt Brüssel - viel zu
niedrig sei. «Diese Epidemie ist dabei, eine Epidemie der Ungeimpften
zu werden», sagte De Croo.

Auch die Masken sollen in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zum
Oktober fallen - zumindest zum Teil. Grundsätzlich müsse der
Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und der Gastronomie nicht mehr
getragen werden, sagte De Croo. In Pflegeeinrichtungen, im
öffentlichen Nahverkehr oder beim Friseur gelte die Pflicht weiter.

Doch machen nicht alle Landesteile bei der Neuerung mit. Brüssels
Ministerpräsident Rudi Vervoort machte deutlich, dass die
Hauptstadt-Region am Tragen der Maske vor allem in Geschäften
festhalten werde. Der Ministerpräsident der deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, sagte, darüber werde für seine
Region noch entschieden.