Holetschek: Sorgen über ungenaue Krankenhaus-Ampel sind unbegründet

Solange die Corona-Ampel auf Grün steht, soll das Leben trotz der
Pandemie möglichst normal ablaufen. Nach Kritik an der Berechnung der
Ampelwerte verweist die Staatsregierung auf ihren «Ampelwächter».

München (dpa/lby) - Nach Berichten über eine ungenaue Berechnung der
Krankenhausampel hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
Zweifel am Corona-Sicherheitskonzept zurückgewiesen. «Mit dem
Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) als
Ampelwächter und Wissensknotenpunkt in Bayern haben wir ein so
umfassendes und weitreichendes Monitoring aufgesetzt, dass wir die
Corona-Lage Bayern sowohl kurz- wie mittelfristig verlässlich
einschätzen können», sagte der CSU-Politiker der Deutschen
Presse-Agentur in München.

Experten wie der Statistikprofessor Helmut Küchenhoff von der LMU
München hatten jüngst erklärt, dass die der Ampel zugrunde gelegten
Werte wie die 7-Tage-Fallzahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern
und die Anzahl der durch Corona-Patienten belegten Intensivbetten
ungenau berechnet werden und die tagesaktuellen Werte für Bayern bis
zu 80 Prozent zu niedrig liegen. Ursache soll der Übermittlungsverzug
bei den Fallzahlen sein, mit denen die Kenngrößen berechnet werden.
Darüber hatten verschiedene Medien berichtet.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es aber keinen Grund
zur Sorge: «Hospitalisierungsinzidenz und Bayerische Krankenhausampel
sind heute angesichts von Millionen erfolgreicher Impfungen
notwendige und richtige Parameter zur Beurteilung der Pandemie in
Deutschland und in Bayern», sagte ein Sprecher. Es sei eine bewusste
Entscheidung gewesen, bei der Ampel auf Klarheit und
Nachvollziehbarkeit zu setzen.

Bei der Überprüfung der Pandemie werde die weiter ansteigende
Impfquote, die Belastung der Krankenhäuser und die 7-Tage-Inzidenz
verschiedener Altersgruppen jeden Tag zur Einschätzung der Lage
einbezogen, hieß es weiter. Die Krankenhausampel orientiere sich - so
der Sprecher - «nominal nachvollziehbaren Werten fest - im Fokus die
7-Tage-Hospitalisierungsrate Bayern und die Auslastung der
Intensiv-Versorgungskapazitäten».

Weiter: «Sie (die Krankenhausampel) steht heute auf Grün, aber sie
steht zusammen mit allen anderen verfügbaren Parametern unter unserer
täglichen Beobachtung und basiert auf der notwendig engen, zeitnahen
und verlässlichen Zusammenarbeit unserer Gesundheitsämter, unserer
Krankenhäuser, des LGL und des RKI (Robert Koch-Instituts) in
Berlin.» Bayern sei mit dieser Systematik sehr gut aufgestellt.

Seit Anfang September ist die Farbe der Krankenhaus-Ampel dafür
ausschlaggebend, ob die Maßnahmen in Bayern gegen Corona verschärft
werden müssen. Sie springt auf Gelb, sobald innerhalb von sieben
Tagen mehr als 1200 Corona-Patienten neu in bayerische Kliniken
aufgenommen werden müssen. Auf Rot würde die Ampel schalten, wenn
mehr als 600 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Bayern liegen.