Eine Milliarde Euro mehr für Ärzte

Berlin (dpa) - Deutschlands niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
verdienen im kommenden Jahr nach Darstellung der Krankenkassen
voraussichtlich über eine Milliarde Euro mehr. Das Honorarplus der
Mediziner und Psychotherapeuten liege sicher über dieser Schwelle,
sagte der Sprecher des Krankenkassen-Spitzenverbands, Florian Lanz,
am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Am Vortag hatte
der sogenannte erweiterte Bewertungsausschuss von Ärzten und
Krankenkassen gegen die Stimmen der Kassen einen Beschluss zum
Honorarwachsums gefällt.

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas
Gassen, sprach in einer Mitteilung von einem «zähen Ringen über
Wochen». Die KBV rechnet mit lediglich 600 Millionen Euro mehr
kommendes Jahr. In dieser Rechnung werden bestimmte Effekte etwa
durch erwartete Steigerungen bei bestimmten Leistungen nicht
mitberücksichtigt.

Gassen sagte in einem Statement, die Krankenkassen hätten in der
ersten Verhandlungsrunde Anfang August eine Null-Runde gefordert. Nun
sei zumindest eine Steigerung in mit den Vorjahren vergleichbarer
Größenordnung erzielt worden. Lanz sagte: «Und dies während es bei

der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt noch
milliardenschwere Unsicherheiten gibt, die die Bundesregierung leider
erst nach der Wahl klären will.» Der Preis pro Leistung steige und
wie immer steige auch die Anzahl der abgerechneten Leistungen.