Infektionsmediziner: Schulen «uneingeschränkt» offen halten

Berlin (dpa) - Experten für Infektionskrankheiten bei Kindern und
Krankenhaushygiene-Fachleute haben dazu aufgerufen, Schulen und Kitas
für Kinder unter zwölf Jahren «uneingeschränkt und unabhängig von
der
regionalen Inzidenz im Regelbetrieb» offen zu halten. Das gelte auch
für alle anderen Bereiche des sozialen Lebens, wie Jugendarbeit,
Sportvereine, Musikschulen oder Schwimmkurse, heißt es in einer
gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für
Krankenhaushygiene (DGKH) und der Deutschen Gesellschaft für
Pädiatrische Infektiologie (DGPI).

«Gemeinschaftseinrichtungen tragen in der jetzigen Situation (keine
Lockdown-Maßnahmen mehr im öffentlichen und privaten Bereich) nicht
wesentlich zur Gesamtausbreitung des Erregers in der Gruppe der nicht
geimpften Kinder und Jugendlichen bei», heißt es in dem Papier. Die
weit überwiegende Zahl infizierter Kinder sei asymptomatisch oder
erkranke mild.

Die Fachgesellschaften sprechen sich auch dafür aus, Einrichtungen
für Kinder und Jugendliche über zwölf Jahren im Regelbetrieb offen zu

halten und lehnen regelmäßige Tests asymptomatischer Kinder und
Jugendlicher ab. Kinder, die sich solchen Tests unterziehen müssten,
würden dadurch auch psychologisch grundsätzlich als «potenzielle
Gefährder» eingestuft, heißt es zur Begründung. «Falsch positive

Antigen-Testergebnisse lösten eine Kaskade schwerwiegender
Interventionen aus, die sich im Nachhinein als nutzlos erweisen.»