OECD: Unterricht an zwei von drei Schultagen während Corona gestört

Berlin (dpa) - Der Unterricht für die rund elf Millionen Schülerinnen

und Schüler in Deutschland war nach einer OECD-Erhebung seit Beginn
der Corona-Pandemie bis zum Auslaufen der Schulschließungen im
Frühjahr im Schnitt an mehr als 180 Tagen gestört. Das sind zwei
Drittel der rund 270 Schultage im untersuchten Zeitraum zwischen
Januar 2020 und 20. Mai 2021.

Demnach waren etwa Grundschulen im Schnitt 64 Tage geschlossen und
118 Tage nur teilweise geöffnet, also beispielsweise im sogenannten
Wechselbetrieb. Weiterführende Schulen waren an 85 Tagen geschlossen
und an 98 Tagen nur eingeschränkt in Betrieb, Gymnasien oder
Berufsschulen waren 83 Tage zu und 103 Tage nur teilweise geöffnet.
Kitas waren im Untersuchungszeitraum im Durchschnitt 61 Tage
vollständig geschlossen. Zahlen zum Teilbetrieb bei Kitas liegen
nicht vor.

Die OECD legte die Daten am Donnerstag im Rahmen ihrer jährlich
veröffentlichten Erhebung «Bildung auf einen Blick» vor. In der mehr

als 500-seitigen Studie werden die Bildungssysteme der 38 OECD- und
weiterer Länder miteinander verglichen. Unter anderem wird
untersucht, wie viel Geld die Länder für Bildung ausgeben oder wie
Schulen und Kitas personell aufgestellt sind.

Hervorgehoben wird für Deutschland, dass sowohl in der Altersgruppe
unter drei Jahren als auch im vorschulischen Bereich mehr Kinder an
frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung teilnähmen als im
OECD-Durchschnitt. Die jährlichen Bildungsausgaben pro Schülerin und
Schüler seien zudem höher als im OECD-Durchschnitt. Allerdings gibt
Deutschland dem Bericht zufolge bezogen auf sein Bruttoinlandsprodukt
(BIP) weniger Geld für Bildungseinrichtungen aus als die OECD-Länder

im Schnitt. 2018 waren es demnach 4,3 Prozent des BIP, verglichen mit
einem OECD-Durchschnittswert von 4,9 Prozent.