Geplante Wirecard-Zentrale wird coronasicheres Büroquartier

München (dpa) - Der ursprünglich als Konzernsitz für Wirecard
geplante Bürokomplex in Aschheim bei München will jetzt mit
coronasicheren Arbeitsplätzen für 2000 Menschen neue Maßstäbe in
puncto Hygiene setzen. Mit Fieberscannern an den Zugängen,
berührungsfrei zu öffnenden Türen und Luftsterilisation wie in
OP-Sälen entstehe aus der Not heraus eine «Blaupause für das
gesündere Büro von morgen», teilte der Projektentwickler Rock Capital

am Donnerstag mit.

Eigentlich sollte Rock Capital das 130 Millionen Euro teure Gebäude
für den Zahlungsdienstleister Wirecard errichten - aber der
Dax-Konzern war 2020 nach Aufdeckung mutmaßlicher
Milliardenbetrügereien zusammengebrochen. Wegen der Corona-Pandemie
brach zugleich die Nachfrage nach Büros ein. «Wir waren im Sommer
2020 gezwungen, in kürzester Zeit ein komplett neues Konzept zu
entwickeln», sagte Rock-Capital-Geschäftsführer Andreas Wißmeier.

In den Büros und Meetingräumen des Gebäudes soll die Luft wie in
OP-Sälen über UV-C-Strahlen geleitet und so von Viren und Bakterien
gereinigt werden. Dazu kämen Luftfilter. «So bringen wir
Krankenhausstandard ins Büro, was auch von vielen Allergikern als
große Entlastung empfunden wird», sagte Wißmeier. Das schütze nicht

nur Corona, sondern auch vor Grippe und Erkältung. Digital lasse sich
die Belegung so steuern, dass ausreichend Abstand gewährleistet sei.

Der 42 000 Quadratmeter große Gebäudekomplex soll Ende 2022
fertiggestellt sein. Als Kunden hat der Projektentwickler Konzerne,
kleine Unternehmen und Start-ups im Blick.