Handelsverband kritisiert neue Corona-Verordnung als zu streng

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) hat
die neue Corona-Verordnung teilweise als zu streng kritisiert. In der
sogenannten Alarmstufe seien die Vorgaben ein schwerer Schlag für die
ohnehin schon angeschlagenen Händlerinnen und Händler im Land, teilte
ein Sprecher des Verbands am Donnerstag in Stuttgart mit. Der Verband
begrüße es aber, dass es in der Basis- und der Warnstufe keine
Einschränkungen für den Handel gibt.

Die Kontrollpflicht für den Einzelhandel sei dagegen weder finanziell
noch personell stemmbar, hieß es. Der Verband verweist auf den
Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), der
davon gesprochen habe, dass die 3G-Regel im Einzelhandel oder auch im
ÖPNV nicht praktikabel sei.

Es sei unverständlich, dass die baden-württembergische
Landesregierung hier eine andere Auffassung vertrete, teilte die
HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann mit. Die Kontrollpflicht
müsse in öffentlicher Hand bleiben.

Im Südwesten gelten seit diesem Donnerstag strengere Corona-Regeln.
Nach dem neuen System gilt derzeit die sogenannte Basisstufe. Die
Warnstufe wird ausgerufen, sobald 250 Intensivbetten mit
Covid-19-Patienten belegt sind oder 8 von 100 000 Einwohnern
innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik
eingeliefert wurden. Dann haben Ungeimpfte nur noch mit negativem
PCR-Test Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen. Ein Antigentest
reicht nicht mehr.

Stufe drei - die Alarmstufe - gilt, sobald 390 Covid-19-Patienten auf
Intensivstationen behandelt werden oder die sogenannte
Hospitalisierungsinzidenz bei 12 liegt. Dann haben Ungeimpfte gar
keinen Zutritt mehr zu Restaurants, Kultur- und Sportveranstaltungen.
Ob die Nachweise von Geimpften, Genesenen oder Getesteten vorliegen,
müssen die Händler selbst kontrollieren.