Umfrage: 20 Prozent sind gegen Privilegien für Geimpfte und Genesene

Immer öfter heißt es bei Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten oder im

Restaurant: nur für Geimpfte und Genesene. Die meisten Deutschen sind
vollständig geimpft und haben kein Problem damit. Doch eine
Minderheit von 20 Prozent findet das laut einer Umfrage nicht gut.

Hamburg (dpa) - 20 Prozent der Deutschen sind nach einer neuen
Umfrage gegen Privilegien für Geimpfte und von Corona Genesene. Sie
finden es nicht gut, wenn immunisierte Menschen von Kontakt- und
Ausgangsbeschränkungen befreit werden und ihre alten Freiheiten in
Restaurants und Hotels, Sport- und Kultureinrichtungen
zurückerhalten. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Hamburger
Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung (OIZ).

Demnach sind besonders Jüngere und Singles gegen eine Besserstellung
Geimpfter und Genesener. In der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen
betrug die Ablehnung 25 Prozent, bei den Singles im Alter von 25 bis
49 Jahren sogar 28 Prozent. Unter Familien mit Jugendlichen und
Landbewohnern ist die Ablehnung mit 15 beziehungsweise 14 Prozent
dagegen deutlich niedriger.

Nach Ansicht des Zukunftsforschers Horst Opaschowski (80) kann davon
ausgegangen werden, dass sich viele Ungeimpfte und Impfgegner
weiterhin gegen ihre Freiheitsbeschränkungen wehren werden.
«Vielleicht verbergen sich hinter der stabilen
20-Prozent-Ablehnungsquote viele politisch Unzufriedene, die sich als
Verlierer der Krise fühlen und Anlass zu sozialen Konflikten und
Spannungen in der Gesellschaft geben», vermutet Opaschowski. «Das
Ausgeschlossensein von der Teilnahme an Sport-, Kultur- und
Eventveranstaltungen empfinden viele wie einen verordneten
Hausarrest.»