Rentner nach Fahrradunfall gestorben - Prozess gegen Ärzte eröffnet

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen fahrlässiger Tötung eines Patienten
haben sich seit Mittwoch ein 59 Jahre alter Facharzt sowie eine 35
Jahre alte Assistenzärztin vor dem Landgericht Frankfurt zu
verantworten. Die Anklage legt den beiden Medizinern aus einem
Krankenhaus in Bad Homburg (Hochtaunus-Kreis) zur Last, im August
2018 einen 74 Jahre alten Rentner nach einem Fahrradunfall mit einer
Prellung am Hals vorzeitig nach Hause geschickt zu haben. Der Patient
kollabierte wenige Stunden später in seiner Wohnung und starb.

Der Rentner war bei dem Unfall mit seinem Hals gegen den Lenker des
Rads geprallt. Im Krankenhaus wurde er nur kurze Zeit untersucht und
dann entlassen. Laut Anklage hätten die beiden Mediziner den
74-Jährigen zu einer 24-stündigen Beobachtung in der Klinik behalten
müssen. Auf mögliche Komplikationen hätte dadurch besser reagiert
werden können. Die Strafkammer steht vor einer ausgedehnten
Beweisaufnahme mit vorerst sieben weiteren Verhandlungsterminen bis
Mitte November.