Bundesregierung strebt Corona-Schulstudie an

Berlin (dpa) - Die Rolle von Schulen in der Pandemie soll nach dem
Willen der Bundesregierung durch eine Studie näher untersucht werden.
«Die Bundesregierung strebt an, eine mit der Corona-Kita-Studie
vergleichbare Studie für den Schulbereich aufzulegen», heißt es in
einem gemeinsamen Bericht von Bundesgesundheits- und
Bundesfamilienministerium, mit dem sich das Bundeskabinett am
Mittwoch befasst hat.

Für den Bericht hatte eine Arbeitsgruppe beider Häuser unter
Mitwirkung von Experten die gesundheitlichen Auswirkungen auf Kinder
und Jugendliche durch Corona untersucht. In dem 21-seitigen Papier
werden Empfehlungen für Maßnahmen gegeben, um künftige Belastungen
für Kinder und Jugendliche möglichst zu vermeiden.

Betont wird dabei vor allem, was bereits politischer Konsens
ist: «Flächendeckende Schließungen von Bildungs- und
Betreuungseinrichtungen gilt es mit oberster Priorität zu vermeiden,
ohne die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu gefährden.» Zudem
empfiehlt der Bericht, dass auch unter Pandemiebedingungen Sport- und
außerschulische Aktivitäten möglich bleiben sollen, ein umfassendes
Testangebot an Kitas und Schulen, da viele Kinder noch nicht geimpft
werden könnten und eine gezielte Unterstützung besonders belasteter
junger Menschen.

Mit der angedachten Schulstudie sollen die Wirksamkeit von
Infektionsschutzmaßnahmen an den Einrichtungen und auch die Belastung
bei Schulkindern in den Blick genommen werden. An den Kitas läuft
seit dem vergangenen Jahr bereits eine größer angelegte Studie, die
vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut umgesetzt
wird. Sie erforscht, welche Rolle Kinder und Kitas bei der
Verbreitung von Corona spielen.