«Vierkampf»: Streit über Klimaschutz

Belin (dpa) - Beim TV-Vierkampf haben die Spitzenkandidaten von FDP,
CSU, Linke und AfD über die Vereinbarkeit von Klimaschutz und
Industrieproduktion in Deutschland gestritten. Deutschland müsse ein
Vorbild und Technologieweltmeister im internationalen Vergleich
werden, forderte FDP-Chef Christian Lindner in der ARD-Sendung «Der
Vierkampf nach dem Triell» am Montagabend. «Wir müssen alle
technologischen Möglichkeiten in unserem Land nutzen, wir sind eine
Nation von Ingenieuren und Technikern.» Dennoch solle Deutschland für
Energieimporte offen bleiben. «Ich wende mich gegen eins: Dass wir in
Deutschland alle Energie selbst produzieren, die wir verbrauchen.»

Auch der CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt sieht nur im
technologischen Fortschritt die Chance auf Klimaneutralität bis 2030.
«Wir werden nicht mit bestehenden Energieformen klimaneutral».

Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler betonte, Klimaschutz könne nur
mit einem sozialökologischen Umbau einhergehen könne. So solle die
etwa die Verkehrswende nicht mit einer Kohlendioxidbepreisung
umgesetzt werden, sondern mit einem Ausbau von Nahverkehr und Bahn.
«Was ist mit der Pflegekraft, die im ländlichen Raum wohnt und zum
Schichtdienst zur Arbeit muss? So lange die keinen Bus oder keine
Bahn hat, wird sie ins Auto steigen, wie teuer auch immer der
Benzinpreis ist», sagte Wissler.

AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel warnte vor Engpässen bei der
Ökostromversorgung. Es könne «kein Industrieland mit Flatterstrom in

irgendeiner Weise» betrieben werden. Im internationalen Vergleich
stehe Deutschland schlecht dar. «Über uns lacht das Ausland. Jeder
lacht uns aus», so Weidel.