Gesundheitsminister Spahn strebt politisches Amt nach der Wahl an

Düsseldorf (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht
noch Chancen für die Union auf den Sieg bei der Bundestagswahl und
strebt ein politisches Amt an. «Ja, ich möchte ein Amt», sagte Spahn

am Montag in Düsseldorf beim Ständehaustreff der «Rheinischen Post»
.
Nur aus einem Amt heraus lasse sich gestalten. «Das ist auch das Ziel
nach dem 26. September.» Spahn gehört nicht zu dem achtköpfigen
sogenannten Zukunftsteam, das Unionskanzlerkandidat Armin Laschet
(CDU) Anfang September für den Wahlkampfendspurt vorgestellt hatte.

Trotz der historisch schlechten Umfragewerte für die Union seien noch
«viele Chancen» da, sagte Spahn. 41 Prozent der Wahlberechtigten
hätten noch nicht entschieden, wo sie ihr Kreuz auf dem Wahlzettel
machten. Ein Ergebnis über 25 Prozent sei «ohne Zweifel erreichbar».

Die CDU habe als Volkspartei ein Potenzial auch «deutlich über 30
Prozent», sagte Spahn, der auch stellvertretender CDU-Vorsitzender
ist. Im Gegensatz zu 1998, als die Union unter dem langjährigen
Kanzler Helmut Kohl die Bundestagswahl verlor, spüre er beim
derzeitigen Wahlkampf nicht die Stimmung, dass Deutschland ein
«linkeres Land» werden solle. Spahn lobte Unionskanzlerkandidat Armin
Laschet (CDU). Er könne zuhören, Kompromisse aushandeln, sei
zugewandt und bringe «Dinge nach vorn».

Die CDU habe aber auch Fehler im Wahlkampf gemacht, gestand er ein.
So habe sie ihre «Offensive» im Wahlkampf «im Zweifel eine Woche zu
spät begonnen». Zu lange sei im Wahlkampf über «Nebensächlichkeit
en»
geredet worden.