Uniklinik Rostock: An Corona erkrankte Säuglinge wohlauf

Rostock (dpa/mv) - Die Kinderintensivstation der Universitätsklinik
in Rostock (UMR) hat erfolgreich zwei an Corona erkrankte Säuglinge
behandelt. «Zwei wenige Monate alte Säuglinge wurden mit Fieber,
Husten und Luftnot in die Kinderklinik der Universitätsmedizin
Rostock eingewiesen», hieß es in einer Mitteilung am Montag. Zudem
waren den Angaben zufolge beide Mütter infiziert. Während sich eines
der Kinder rasch erholen konnte, kam es beim zweiten Säugling jedoch
zu Komplikationen.

Demnach sei eines der vor ungefähr zwei Wochen eingelieferten Kinder
am sogenannten «Multisystemischen Entzündungssyndrom» - einer
seltenen, lebensbedrohlichen Covid-19-Komplikation - erkrankt
gewesen. Erst nach zwölftägiger Behandlung seien Säugling und Mutter

gesund aus dem Krankenhaus entlassen worden, hieß es weiter.

Wie der Dekan und wissenschaftliche Vorstand des Klinikums, Emil
Reisinger, erläuterte, ist das Immunsystem bei Neugeborenen noch
schwächer ausgeprägt. Er verwies dabei auf Zahlen der Deutschen
Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), wonach 36 Prozent
der dort gemeldeten Corona-Infektionen unter Kindern und Jugendlichen
auf Säuglinge unter einem Jahr entfalle. Der Mediziner rief daher
Schwangere und Mütter dazu auf, sich impfen zu lassen, um Säuglinge
zu schützen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte erst kürzlich eine
Empfehlung zur Impfung von Schwangeren ausgegeben. Reisinger zufolge
schützen die durch eine Impfung während der Schwangerschaft
erworbenen Antikörper die Kinder noch bis zu sechs Monaten nach der
Geburt, hierzu trage auch die Muttermilch bei.