Streik bei Charité und Vivantes wird ausgeweitet

Berlin (dpa/bb) - Die Gewerkschaft Verdi will den Streik an den
Berliner Krankenhäusern von Vivantes und Charité in dieser Woche
ausweiten. Ab Dienstag würden ganze Stationen zur vorübergehenden
Schließung angemeldet, kündigte Verdi-Fachbereichsleiterin Meike
Jäger am Montag an. Auch bei den Töchtern von Vivantes werde der
Streik fortgesetzt.

Nach dem unzureichenden Angebot der Arbeitgeber am Freitag sei
während des Wochenendes kein neue Angebot gekommen, hieß es. Die
stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Susanne Feldkötter
appellierte an den Berliner Senat, die landeseigenen Klinikbetreiber
zu Tarifkompromissen zu bewegen.

Die Geschäftsführerin Personalmanagement bei Vivantes, Dorothea
Schmidt, kritisierte den Streik: «Wir stehen für Verhandlungen zur
Verfügung und appellieren an Verdi, die Streiks auszusetzen und
ebenfalls an den Verhandlungstisch zurückzukehren, teilte sie am
Montag mit. Vivantes habe umfangreiche Verbesserungen angeboten,
darunter eine Perspektive, wie eine stufenweise Angleichung an den
Tarifvertrag des Öffentlichen Diensts möglich wäre sowie unter
anderem eine 39-Stunden-Woche und 30 Tage Urlaub für Mitarbeitende in
den Tochterfirmen. «Wir bedauern daher sehr, dass Verdi nicht einmal
zu Gesprächen über dieses umfassende Angebot bereit war.»

Am Donnerstag waren Pflegerinnen und Pfleger in den landeseigenen
Kliniken von Vivantes und Charité in den unbefristeten Streik
getreten. Sie setzten sich bei beiden Einrichtungen für einen
Entlastungstarifvertrag ein. Bei den Vivantes-Töchtern geht es
ebenfalls um bessere Arbeitsbedingungen sowie ums Geld.

Täglich wird mit rund 2000 Streik-Teilnehmern gerechnet. Verdi
sichert zu, dass Notfälle und die Patienten, die zur stationären
Behandlung im Krankenhaus sind, versorgt werden.