Corona-Inzidenz gestiegen - Aktionswoche soll zum Impfen ermuntern

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie rückt in der neuen Woche erneut
das Impfen in den Fokus. Dabei soll bundesweit mit der Aktion «Hier
wird geimpft» auf regionale Angebote aufmerksam gemacht werden. Zudem
starten Impfangebote an Sachsens Schulen.

Dresden (dpa/sn) - Im Bundesvergleich ist das Infektionsgeschehen in
Sachsen gering, doch die Zahlen gehen seit einiger Zeit wieder stetig
nach oben. In immer mehr Regionen müssen sich die Bürger daher auf
schärfere Regeln einstellen. In der kommenden Woche soll nun noch
einmal für das Impfen geworben werden. In Sachsen hat bisher nur
etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung vollständigen Impfschutz.
Die Quote von 53 Prozent ist die niedrigste aller Bundesländer.

Bundesweit wurde vom 13. bis 19. September eine Aktionswoche «Hier
wird geimpft» ausgerufen. Damit soll stärker auf lokale und regionale
Impfangebote aufmerksam gemacht werden. Impfaktionen gibt es einer
Auflistung im Internet zufolge etwa im Neuen Rathaus Dresden (14. bis
19.9.), im Tierpark Delitzsch (13.9.), beim Frohburger Dreieckrennen
(19.9.) und im Lausitzcenter Hoyerswerda (18.9.). Zu den
Unterstützern der Kampagne zählen der Verband der Ersatzkassen in
Sachsen und die Caritas im Bistum Dresden-Meißen. Man habe schon im
Frühjahr mit Impfungen von Mitarbeitenden in der Pflege gute
Erfahrungen gemacht, erklärte Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich.
«Es müssen sich aber noch mehr Menschen impfen lassen.»

Auch Sachsens Schüler sollen an den Schulen von dieser Woche an
freiwillige Impfangebote erhalten. Das Angebot richtet sich an
Mädchen und Jungen ab zwölf Jahren. Sie werden für die Impfung vom
Unterricht freigestellt. Vor allem in den ländlichen Regionen ist der
Einsatz mobiler Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes an ausgewählten
Stützpunktschulen geplant. Melden sich an einer Schule etwa 80
Impfwillige, sind bei entsprechenden Kapazitäten der Impfteams auch
Termine an der jeweiligen Schule selbst möglich. Seit
Schuljahresbeginn wurde dazu anonym die Impfbereitschaft abgefragt.
Bei Schülern unter 18 Jahren braucht es die Zustimmung der Eltern.

Derweil hat sich der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz am Wochenende
fortgesetzt. Am Sonntag gab das Robert Koch-Institut die Zahl der
Infektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen mit 41,2 an,
nach 39,5 am Vortag. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 29,0
gelegen. Im deutschlandweiten Vergleich ist die Neuinfektionsrate im
Freistaat noch gering: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 80,2.
Niedriger als in Sachsen ist die Wocheninzidenz nur in Sachsen-Anhalt
und Mecklenburg-Vorpommern. Innerhalb Sachsens weisen der Landkreis
Zwickau (59,6) und die Stadt Dresden (52,3) die höchsten Werte auf.
Nach dem Landkreis Zwickau gelten deswegen seit dem Wochenende auch
in Dresden und Leipzig wieder strengere Corona-Regeln.