Tanzschulen in Thüringen hoffen auf guten Neustart

Erfurt/Jena/Gera (dpa/th) - Die Tanzschulen und -vereine in Thüringen
blicken nach dem zweiten Lockdown mit gemischten Gefühlen in die
Zukunft. «Bisher musste keine unserer Tanzschulen schließen»,
erklärte Ronny Pietsch für die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen
Tanzverbands (ADTV) im Freistaat über mögliche Aufgaben. «Ob das auch

so bleibt, wird die Zeit zeigen». Aktuell laufe die Anmeldephase für
die Herbst- und Winterkurse, erst danach sei ein Fazit möglich.

Die Nachfrage sei regional sehr unterschiedlich, sagte Pietsch. Viele
Tänzerinnen und Tänzer seien angesichts erneut drohender
Corona-Restriktionen sehr zurückhaltend. Falls es noch einmal zu
einem Lockdown komme, müssten Größe der Tanzsäle und Hygienemaßna
hmen
stärker in die Auflagen einfließen als bisher, fordert er.

Auch beim Thüringer Tanzverband, in dem unter anderem Vereine,
Folkloregruppen und kleine Tanzschulen organisiert sind, hätten
bisher keine Mitglieder aufgegeben, hieß es. Das Bild sei ähnlich
divers: «Während sich die Vereine in ländlichen Regionen wie dem
Thüringer Wald oder dem Werratal vor Anfragen kaum retten können,
stehen andere vor dem Aus», erklärte Geschäftsführer Jörg Lübbe
. In
künftigen Haushaltshandlungen seien Kommunen gefragt, örtliche
Vereine weiter verlässlich zu unterstützen.

Dem ADTV zufolge nutzten vor dem Lockdown in Thüringen rund 50 000
Tänzerinnen und Tänzer die Angebot der verschiedenen organisierten
Institutionen. Im ADTV Thüringen sind demnach rund 20 Unternehmen
organisiert. Der Deutsche Tanzverband hat nach eigenen Angaben etwa
40 Mitgliedsorganisationen im Freistaat.