Ig-Nobelpreis für Forscher aus Südwesten

Cambridge/Heilbronn (dpa) - Zehn wissenschaftliche Studien, die «erst
zum Lachen und dann zum Denken anregen» sollen, sind in den USA mit
«Ig-Nobelpreisen» ausgezeichnet worden (gesprochen «ignoble», was
übersetzt etwa unehrenhaft heißt). Der Preis in der Kategorie Medizin
ging unter anderem an Olcay Cem Bulut und Burkard Lippert, die in
Heidelberg und Heilbronn arbeiten. Die Forscher aus Deutschland,
Großbritannien und der Türkei bekamen den Preis für den Beweis, dass

Orgasmen beim Sex genauso effektiv wie abschwellende Medikamente
dabei helfen, die Nasenatmung zu verbessern.

Wegen der Corona-Pandemie wurde die traditionell schrille Gala in der
Nacht zum Freitag bereits zum zweiten Mal in Folge ausschließlich
übers Internet veranstaltet. «Ihr könnt dabei jede verdammte Sache
machen, die ihr wollt», sagte die Zoologin Sabine Begall von der
Universität Duisburg-Essen in einer kurzen Eröffnungsrede. «Schreit
euer Handy an oder esst etwas.» Die zum 31. Mal verliehenen
undotierten Auszeichnungen sollen nach Angaben der Veranstalter «das
Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren».

Normalerweise verfolgen mehr als 1000 Zuschauer die Gala in einem
Theater der Elite-Universität Harvard. Aber auch bei der rund
anderthalbstündigen Online-Preisverleihung, die diesmal unter dem
Oberthema «Maschinenbau» stand, flogen Papierflieger, gab es Sketche,
bizarre Kurz-Opern und noch viel mehr skurrilen Klamauk.

«Wir hoffen, dass die Pandemie bis nächstes Jahr gezähmt ist und wir

unsere 32. Verleihung wieder in unserem traditionellen Zuhause machen
können», sagte Moderator Marc Abrahams, Herausgeber einer
wissenschaftlichen Zeitschrift zu kurioser Forschung - bevor er die
Gala wie immer mit seinen traditionellen Abschlussworten beendete:
«Wenn Sie dieses Jahr keinen Ig-Nobelpreis gewonnen haben, und
besonders dann, wenn Sie einen gewonnen haben: mehr Glück im nächsten
Jahr!»