WHO-Kommission will Reformen im europäischen Gesundheitswesen sehen

Kopenhagen (dpa) - Eine Kommission der Weltgesundheitsorganisation
WHO hat die Länder in Europa und darüber hinaus zu umfassenden
Reformen ihrer Gesundheitssysteme aufgerufen. Trotz wiederholter
Warnungen vor einer globalen Pandemie sei die Welt nicht auf das Ende
2019 aufgetretene Coronavirus vorbereitet gewesen, erklärte das
WHO-Regionalbüro Europa am Freitag. Anlass ist die Veröffentlichung
eines Abschlussberichts der vom italienischen Ex-Ministerpräsidenten
Mario Monti geleiteten Kommission, die während der Pandemie
eingesetzt worden war. Die gemachten Fehler dürften sich nicht
wiederholen.

Die Kommission, die offiziell Paneuropäische Kommission für
Gesundheit und nachhaltige Entwicklung heißt, empfahl angesichts der
Lehren aus der Corona-Pandemie mehrere umfassende Reformen: Gemäß
eines «One Health»-Konzepts müsse unter anderem die Verflechtung der

Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und ihrer gemeinsamen
Umwelt anerkannt werden. Tiefsitzenden Ungleichheiten bei der
Gesundheitsversorgung sowie in sozialer, wirtschaftlicher und
geschlechtsbezogener Hinsicht müsse begegnet werden. Zudem müsse
stärker in die nationalen Gesundheitssysteme sowie in Innovationen
und das Sammeln und Teilen von Daten investiert werden.

Die WHO-Region Europa besteht aus 53 Ländern. Dazu zählen nicht nur
die Länder der EU, sondern beispielsweise auch Russland, weitere
osteuropäischen Staaten und die Türkei.