Hamburg beginnt mit Auffrischungsimpfungen in Pflegeeinrichtungen

Hamburgs Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist
leicht auf 90,2 gesunken. Neue Quarantäne-Regelungen für Schulen
sollen «unverzüglich» umgesetzt werden.

Hamburg (dpa/lno) - Mobile Teams haben am Dienstag in Hamburg mit
Auffrischungsimpfungen in den Pflegeeinrichtungen begonnen. Diese
Auffrischungsimpfungen sollen nach und nach in allen stationären
Pflegeeinrichtungen angeboten werden, sagte Senatssprecher Marcel
Schweitzer am Dienstag in Hamburg. Aktuell seien 56 Bewohnerinnen und
Bewohner in insgesamt fünf stationären Pflegeeinrichtungen mit dem
Coronavirus infiziert. In drei Pflegeeinrichtungen gebe es mehr als
zehn Fälle. Der Impfschutz lasse bei immungeschwächten, sehr alten
und pflegebedürftigen Personen schneller nach.

Insgesamt sind in Hamburg in der vergangenen Woche 1680
Corona-Infektionen von den Gesundheitsämtern erfasst worden. 98 Fälle
gehen auf die 0- bis 5-Jährigen zurück, 156 Fälle auf die 15- bis
19-Jährigen. Mit 319 Fällen haben die 6- bis 14-Jährigen den größ
ten
Anteil an den Neuinfektionen, stark betroffen ist ebenso die
Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen mit 294 Fällen. «Eine Infektion

bei jüngeren Menschen verläuft weitaus weniger gefährlich als bei
älteren Menschen», sagte Schweitzer.

Zusätzliche Maßnahmen zum Beispiel an Schulen seien zunächst nicht
geplant. «Wir müssen mit höheren Inzidenzen rechnen, maßgeblich ist

aber die Auslastung medizinischer Kapazitäten», sagte Schweitzer.
Eine Grenze für die Hamburger Krankenhäuser, wann eine Belastung
erreicht ist, gebe es noch nicht. Im Moment liege die Inzidenz bei
90,2, in den Krankenhäusern liegen 49 Menschen auf Intensivstationen.
«Wir halten die höhere Inzidenz aus, weil schon sehr viele Menschen
geimpft sind und weil die Erkrankten nicht eine so schwere Erkrankung
haben, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems droht», sagte
Schweitzer.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) begrüßte unterdessen die von der
Gesundheitsministerkonferenz beschlossenen vereinfachten
Quarantäne-Regelungen für Schulen. «Dank der jetzt gefundenen
Regelungen werden künftig wesentlich weniger Schülerinnen und Schüler

in Quarantäne geschickt, überdies können sie bereits nach fünf Tage
n
mit einem negativen Test die Quarantäne beenden», sagte der Politiker
laut Mitteilung. Laut Schweitzer sollen die neuen
Quarantäne-Regelungen «unverzüglich» in Kraft treten.

Hamburgs Sieben-Tage-Inzidenz sank am Dienstag leicht von 90,7 auf
90,2. Die Gesundheitsbehörde registrierte 245 Neuinfektionen, nach
195 am Montag. Seit Beginn der Pandemie haben sich mindestens 87 245
Hamburger mit dem Coronavirus infiziert. 81 400 von ihnen gelten nach
Angaben des Robert Koch-Instituts als genesen. Die Zahl der Menschen,
die im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt unverändert
bei 1654.

Am Montag lagen nach Angaben der Gesundheitsbehörde 122
Covid-19-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern. Das sind 14
Patienten mehr als noch am Freitag. 49 von ihnen mussten auf
Intensivstationen betreut werden, drei weniger als am Freitag.

Bis einschließlich Montag wurden 1 284 669 Hamburger mindestens
einmal gegen Corona geimpft. Das entspricht laut RKI 69,3 Prozent der
Einwohner. 1 200 888 Menschen oder 64,8 Prozent der Hamburger sind
vollständig geimpft.