Zwei Millionen Euro für bessere Luftqualität in Klassenräumen
In knapp drei Wochen beginnt wieder der Schulalltag im Nordosten. Um
erneute Schließungen in der Corona-Pandemie zu verhindern, ist das
Lüften der Klassenräume ein zentrales Thema. Dafür nimmt die
Landesregierung weiteres Geld in die Hand.
Schwerin (dpa/mv) - Das Land stellt vor dem Hintergrund der
Corona-Pandemie zwei Millionen Euro für bessere Luftqualität in den
Schulklassenräumen zur Verfügung. Damit können etwa mobile
Luftreiniger oder CO2-Messgeräte gekauft werden, wie das
Bildungsministerium am Dienstag in Schwerin mitteilte. Das Land
beteiligt sich demnach mit bis zu 60 Prozent an der Finanzierung der
Geräte.
«Wir werden beobachten, inwieweit die Schulträger auf das
Förderprogramm zugreifen und das Programm aufstocken, wenn der Bedarf
größer ist», sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) laut
Mitteilung. Derzeit sind Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern, die
Schule beginnt wieder am 2. August.
Ob das Geld in vollem Umfang abgerufen wird, kann jedoch bezweifelt
werden. Bei den Kreisen als Schulträgern überwiege die Skepsis, dass
mit solchen Geräten die Verbreitung des Virus wirksam eingedämmt
werden kann, sagte der Geschäftsführer des Landkreistags, Matthias
Köpp, Anfang Juli. Studien zufolge sei nicht belegt, dass die
Virenkonzentration wirklich wirksam verringert wird und zudem dürfe
die Lärmbelästigung nicht außer Acht gelassen werden.
Einzelne Schulen hätten Geräte getestet und sich dann dagegen
entschieden. «Das Stoßlüften in den Pausen scheint wesentlich
wirkungsvoller», sagte Köpp. Laut Bildungsministerium bleibt das
regelmäßige Stoßlüften die wichtigste Maßnahme zur Luftreinigung
in
Klassenräumen und kann durch mobile Luftfilter nicht vollständig
ersetzt werden.
In Mecklenburg-Vorpommern können bereits Gelder aus einem
100-Millionen-Euro-Schulsanierungsprogramm auch für Luftfilter
beantragt werden. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers handelt es
sich dabei jedoch um Mittel für fest montierte und keine mobilen
Geräte.
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) appellierte derweil,
Kita-Beschäftigte und Eltern sollten sich gegen das Coronavirus
impfen lassen. «Die Impfung ist auch ein wirkungsvoller Schutz für
die Kinder. Geimpfte reduzieren das Risiko einer Ansteckung innerhalb
der Einrichtung sowie innerhalb der Familie deutlich», sagte Drese.
Da Kinder unter zwölf Jahren derzeit nicht geimpft werden können,
hätten Betreuungspersonen eine besonders hohe Verantwortung und
Vorbildfunktion.
Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) wurden im
Nordosten bislang etwas mehr als 1,6 Millionen Impfdosen verabreicht.
57,7 Prozent der Bevölkerung haben demnach eine erste Impfung
erhalten, 44,6 Prozent auch eine zweite.
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