Teststruktur in Rheinland-Pfalz soll bestehen bleiben

Negativ-Tests waren lange Zeit der Schlüssel für den Besuch eines
Geschäfts oder eines Lokals. Dies ist inzwischen oft nicht mehr
nötig. Das Angebot soll aber weiter erhalten bleiben.

Mainz (dpa/lrs) - Auch bei einer sinkenden Nachfrage nach
Corona-Schnelltests will Rheinland-Pfalz die «mittlerweile
flächendeckenden Teststrukturen im ganzen Land weitestgehend»
aufrechterhalten. Das sagte Detlef Placzek, Koordinator des Projekts
«Testen für Alle» in Rheinland-Pfalz. Dies sei nicht zuletzt mit
Blick auf die Ausbreitung von Virusvarianten notwendig. Die
Teststellen hätten seit März «hervorragende Arbeit» geleistet und
eine zentrale Rolle in der Pandemiebekämpfung gespielt. «Die Pandemie
ist aber noch nicht vorbei», sagte Placzek, der auch Präsident des
Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) ist.

Rheinland-Pfalz warte nun auf den Erlass der neuen Testverordnung des
Bundes, die ab Juli greifen soll, damit die Teststellen auch für die
kommenden Monate Planungssicherheit hätten, erklärte Placzek weiter.
«Ein Wegfall des kostenlosen Testangebots für die Bürgerinnen und
Bürger wäre zu diesem Zeitpunkt verfrüht, auch wenn der Bedarf nach
unseren Informationen aktuell tendenziell sinkt.»

Aktuell sind den Angaben zufolge knapp 1700 Corona-Teststellen beim
Land registriert. Ein starker Rückgang ist dabei nicht zu erkennen:
Ende April lag deren Anzahl bei 1375, Anfang April waren es 963. Die
größten Betreiber dieser Stellen sind den Angaben zufolge die
dm-Drogeriemärkte (110), Ecolog Deutschland GmbH (45) und Medimobil
GmbH (34).

Nach Beobachtung Placzeks passen viele Teststellen ihre Kapazitäten
beispielsweise durch verkürzte Öffnungszeiten an die aktuell
niedrigere Nachfrage im Land an. Zu Betriebseinstellung sei es
bislang nur vereinzelt gekommen. «Den Betrieb einzustellen erscheint
allerdings in dieser weiterhin pandemischen Lage als wenig sinnvoll»,
betonte der Testkoordinator.

Die Apotheken, die bislang eine wichtige Rolle bei den Bürgertests
spielten, werden nach Einschätzung des Landesapothekenverbandes ihr
Angebot schrittweise zurückfahren. Ein wichtiger Grund dafür sei die
zu beobachtende sinkende Nachfrage, sagte Sprecherin Petra
Engel-Djabarian. Genaue Zahlen für Rheinland-Pfalz habe der Verband
allerdings nicht, da dies eine Entscheidung jeder einzelnen Apotheke
sei.

Auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit spiele für die Apotheken
eine wichtige Rolle, wenn es darum gehe, weiter Schnelltests
anzubieten oder nicht, sagte Engel-Djabarian weiter. Testangebote
brächten für die Apotheken stets auch einen Mehraufwand an Personal
und Räumlichkeiten. Zudem sei seit Mitte Juni noch eine weitere
Aufgabe für viele Apotheken hinzugekommen: das Ausstellen digitaler
Impfzertifikate.

Nach Einschätzung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
(Abda) bieten etwa 20 bis 25 Prozent der Apotheken in der
Bundesrepublik die sogenannten Bürgertests an - also Schnelltests,
die für die Verbraucher kostenlos sind und vom Bund bezahlt werden.
Ursprünglich bekamen die Apotheken wie alle anderen Anbieter bis zu
18 Euro pro vorgenommenem Antigentest, nun zahlt der Bund nur noch
bis zu 12,50 Euro.

In der Corona-Pandemie waren Tests im Frühjahr ein Schlüssel dafür,
dass Menschen mit einem negativen Ergebnis Restaurants oder Läden
besuchen konnten. Allerdings sind die Infektionszahlen inzwischen so
niedrig, dass Lockerungen greifen und der Gastronomiebesuch oder
Einkauf auch ohne den Nachweis eines negatives Testergebnis erlaubt
ist. Hinzu kommt, dass vollständig Geimpfte von Testvorgaben
ausgenommen sind.

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