Augsburg: Krawallmacher sollen identifiziert werden Von Ulf Vogler, dpa

Vor wenigen Wochen war es der Englische Garten in München, nun die
«Maxstraße» in Augsburg: Randalierer greifen die Polizei an und
verletzen Beamte. Die Kripo will hart durchgreifen und die Stadt
Augsburg weitet ihre Verbote aus.

Augsburg (dpa/lby) - Nach den massiven Ausschreitungen mit mehr als
einem Dutzend verletzten Polizisten in der Augsburger Innenstadt will
die Kripo die Gewalttäter schnell identifizieren. Dafür werde jede
Möglichkeit genutzt, kündigte Augsburgs Polizeipräsident Michael
Schwald am Montag an. Bei den Ermittlungen gelte eine
«Null-Toleranz-Schwelle», sagte er. Die Polizei habe eine eigene
Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Stadt kündigte an, dass es
bereits am nächsten Wochenende weitere Einschränkungen geben werde,
um erneute Krawalle zu verhindern.

In der Nacht zu Sonntag hatten sich nach Angaben der Polizei bis zu
1500 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße versammelt. Die
«Maxstraße» ist die bekannteste Feiermeile in Bayerns drittgrößte
r
Stadt. Laut Polizei wurden Rettungskräfte und Polizisten aus der
Menschenansammlung heraus mit rund 200 Flaschen beworfen, beleidigt
und Einsätze massiv behindert. Dadurch wurden 15 Polizisten leicht
verletzt.

Es gebe von den Krawallen gute Videoaufnahmen, erklärte Schwald.
Diese würden nun eventuell auch für die Veröffentlichung von
Fahndungsbildern genutzt. Die Kriminalpolizei hat zudem Zeugen
aufgerufen, eigene Fotos und Videos zur Verfügung zu stellen. Dazu
bietet das Polizeipräsidium die Möglichkeit an, das Material über
eine eigene Internetseite an die Ermittler zu übermitteln.

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte dem Radiosender
Antenne Bayern, dass er zur Ermittlung der Verantwortlichen auf
Videoaufnahmen setze. «Es gibt keine Entschuldigung für ein derart
gewalttätiges Verhalten», meinte Herrmann. Bislang sind laut
Polizeipräsident Schwald sieben Verdächtige identifiziert worden.

«Ich bin entsetzt», sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU).
Vergleichbare Ausschreitungen habe es bislang in der
300 000-Einwohner-Stadt nicht gegeben. «Wir werden nicht dulden, dass
sich so etwas noch einmal wiederholt.»

In der Augsburger «Maxstraße» gibt es seit Jahren immer wieder
Probleme mit feiernden Menschen. Laut Weber ging die Randale aber
nicht von dem «üblichen und typischen Maxstraßen-Partyvolk» aus, da
s
zu viel getrunken habe. Es sei eine Minderheit von jungen,
erwachsenen Männern gewesen, die als Gang in die Stadt gekommen sei.
Diese Täter seien gekommen, «um ganz gezielt Unruhe zu stiften». Es
sei darum gegangen, gegen Polizei und Ordnungsdienst Stimmung zu
machen.

Nachdem die Stadt bereits vor den Geschehnissen unter anderem den
Getränkeverkauf eingeschränkt hatte, gibt es nun noch weitergehende
Maßnahmen. So soll der beliebte Treffpunkt Herkulesbrunnen abgesperrt
werden, um Gruppenbildung zu vermeiden. Zudem soll die «Maxstraße»
noch zweieinhalb Stunden früher als bisher, bereits ab 18.00 Uhr, für
den abendlichen Verkehr gesperrt werden.

Außerdem soll es Alkoholverkaufs- und Alkoholkonsum-Verbote geben.
«Wir müssen den Alkohol noch weiter aus der Stadt herausnehmen»,
sagte Ordnungsreferent Frank Pintsch. Zudem stockt die Stadt ihren
Ordnungsdienst auf. Umgekehrt sollen Gastronomen größere
Schankflächen im Außenbereich erhalten, damit Bürger sich friedlich
treffen können.

Nächtliche Auseinandersetzungen mit dem Partyvolk beschäftigen die
Polizei in Bayern seit Wochen immer stärker. Vor einigen Wochen hatte
ein ähnlicher Vorfall im Englischen Garten in München Schlagzeilen
gemacht, bei dem ebenfalls Polizisten verletzt wurden. Das Münchner
Polizeipräsidium teilte daraufhin mit, die Präsenz der Beamten in dem
großen Park zu verstärken.

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