Start für digitales Impfzertifikat aus der Apotheke

Bislang mussten Geimpfte ihren gelben Impfausweis zücken, um die
Immunisierung nachzuweisen. Jetzt ist der Nachweis der Impfung auch
per Smartphone möglich. Apotheken in Sachsen-Anhalt machen mit.

Magdeburg (dpa/sa) - Die Apotheken in Sachsen-Anhalt stellen seit
Montag die digitalen Impfzertifikate für die Menschen aus, die
außerhalb eines Impfzentrums bereits vollständig gegen das
Coronavirus geimpft sind. «Es war eine große Herausforderung. Ein
komplett neues Modul außerhalb der Apothekenrechensysteme musste
geschaffen werden», erklärte der Vorsitzende des
Landesapothekerverbandes, Mathias Arnold. Welche Apotheken den
kostenfreien Service anbieten, erfahren Patientinnen und Patienten
unter www.mein-apothekenmanager.de.

Die Apothekerin Beatrice Kositzki, Inhaberin der Magdeburger
Adler-Apotheke, sagte laut Verband: «Der Startschuss für die Ausgabe
der digitalen Impfzertifikate ist bei uns gleich heute früh nach der
Freigabe der Software gefallen. Denn der Andrang in der Apotheke ist
groß. Uns erreichten zahlreiche Terminwünsche. Viele wollten sehr
zügig dieses Zertifikat ausgestellt bekommen.»

Der Apothekerverband rät Patienten, die sich ein digitales
Impfzertifikat erstellen lassen wollen, ihre Stamm- oder Hausapotheke
aufzusuchen. «Wir kennen die impfenden Ärzte und unsere Patienten. Da
ist die Plausibilitätsprüfung für uns sehr viel einfacher zu
bewerkstelligen», erklärte Kositzki.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter
gültigen gelben Impfhefts aus Papier. Deutschland setzt damit ein
Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details
eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und
überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als
Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können
und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

Um das Zertifikat zu erhalten, müssten die Geimpften in der Apotheke
ihren Personal- und Impfausweis vorlegen. Die Apotheken erfassten
Namen, Geburtsdatum und Impfstoff und übermittelten die Daten dem
Robert Koch-Institut, teilte der Apothekerverband weiter mit. Dort
werde das digitale Impfzertifikat in Form eines QR-Codes generiert.
Der Apotheker könne den QR-Code direkt auf einem Bildschirm zeigen,
damit der Patient ihn abscannen könne. Er könne aber auch ausgedruckt
werden.