Bundesregierung tritt Vorwürfen zu Corona-Schutzmasken entgegen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung ist Kritik entgegengetreten, dass
eine Verteilung unsicherer Corona-Schutzmasken zur Debatte gestanden
habe. Das Gesundheitsministerium habe sehr klar dargelegt, warum
Vorwürfe unbegründet seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert
am Montag in Berlin auf die Frage nach der Einschätzung von Kanzlerin
Angela Merkel (CDU). «Die Darlegung ist schlüssig. Und wir sollten
jetzt wieder daran gehen, uns den verschiedenen Aufgaben, die die
Pandemie uns stellt, zu widmen.» Das Gesundheitsressort habe deutlich
gemacht, dass die Sicherheit der Nutzer an oberster Stelle gestanden
habe und zur Verteilung angestandene Masken infektionssicher seien.

Hintergrund ist ein «Spiegel»-Bericht über den Umgang mit angeblich
minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten
nach Plänen des Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen
Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit
Behinderung oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des
Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden.

Das Gesundheitsressort betonte erneut, dass die Masken mehrfach nach
einem für die Pandemie entwickelten Verfahren überprüft worden seien

und Zwecke des Infektionsschutzes erfüllten. Masken dieses Typs seien
auch millionenfach eingesetzt worden, 230 Millionen Exemplare seien
an die Bundesländer geliefert geworden. Zwischen den Ministerien habe
es Meinungsverschiedenheiten über die anzuwendende Prüfnorm gegeben.

Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte, das Gesundheitsressort
habe vorgeschlagen, für den Maskenversand «ein neues Prüfkriterium»

zu entwickeln. «Dem haben wir hart widersprochen.» Dazu erklärte der

Sprecher des Gesundheitsministeriums, es sei kein neues Kriterium
entwickelt worden. Die Frage sei gewesen, ob es weiter angewendet
werden solle.