200 Unternehmen mit Interesse an betriebsärztlicher Corona-Impfung
Darmstadt (dpa/lhe) - An dem Pilotverfahren zur betriebsärztlichen
Corona-Schutzimpfung haben nach den Worten von Hessens
Ministerpräsident Volker Bouffier rund 200 Unternehmen Interesse
bekundet. Fünf Unternehmen seien jetzt beteiligt, für die 12 500
Impfdosen bereit stünden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag bei
einem Besuch im Impfzentrum des Pharmaunternehmens Merck in
Darmstadt. Neben Merck, der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, der B.
Braun Melsungen AG sowie der Pharmaserv GmbH sei nun auch Fresenius
MedicalCare beteiligt.
«Ich kann mir vorstellen, dass wir das ausweiten», sagte Bouffier. Es
hänge aber nach wie vor alles an der Menge des Impfstoffes. Er sei
zuversichtlich, dass die Liefermengen bis Juni noch zunehmen werden.
Bei Merck werden in einer extra dafür hergerichteten Turnhalle bis zu
380 Mitarbeiter am Tag geimpft. Im Rahmen des Projekts stehen für das
Unternehmen 3510 Impfdosen bereit. Geimpft werden nach Angaben eines
Sprechers derzeit Beschäftigte der sogenannten kritischen
Infrastruktur, also zum Beispiel Menschen aus der Produktion
lebenswichtiger Medikamente. «Als führendes Wissenschafts- und
Technologieunternehmen sind wir davon überzeugt, dass eine möglichst
umfassende Impfung der Bevölkerung ein wichtiges Mittel ist, um die
Pandemie zu beenden», sagte die neue Vorsitzende der Geschäftsleitung
von Merck, Belén Garijo.
Der Bund hatte angekündigt, dass ab Juni analog zum Verfahren bei
Hausärzten auch die Betriebsärzte mit Corona-Impfstoff versorgt
werden.
Mit Blick auf mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte und Genesene
sagte Bouffier, es brauche einen überzeugenden Grund für
Einschränkungen der Grundrechte. «Und dieser Grund ist die Gefahr.»
Wenn von diesen Menschen keine Gefahren mehr in der Pandemie
ausgingen, dann könne es auch keine Einschränkungen geben. Aber: «Wir
werden weiter Maskenpflicht haben.»