Nobelpreis-Gipfel kundschaftet Wege in nachhaltigere Zukunft aus

Erst vor wenigen Tagen hat US-Präsident Joe Biden Top-Politiker zum
Klimagipfel zusammengetrommelt. Nun treffen sich auch
Nobelpreisträger und führende Wissenschaftler zu einem Online-Gipfel
zur Zukunft der Erde. Ihre Botschaft: Das Jahr 2021 ist entscheidend.

Stockholm/Washington (dpa) - Führende Wissenschaftler und
Nobelpreisträger sehen die Welt in diesem Jahr in einer
entscheidenden Phase im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe.
Wenn die Menschheit das «Superjahr 2021» mit der Weltklimakonferenz
in Glasgow sowie anderen wichtigen Gipfeln und internationalen
Konferenzen richtig hinbekomme, dann könnte man im laufenden
Jahrzehnt den schnellsten wirtschaftlichen Übergang der Geschichte
erleben, sagte der führende Klimaforscher Johan Rockström am Montag
auf einem Online-Gipfel zur Zukunft der Erde.

Trotz der düsteren Klimaaussichten bleibe er zuversichtlich, da die
menschliche Spezies widerstandsfähig, innovativ und kooperativ sei,
sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung
(PIK). «Und das ist ein Superjahr für Kooperation.» Zugleich machte
der Schwede aber auch klar: «Das Fenster für eine sichere Landung der

Erde ist gerade so geöffnet.» Statt schrittweisem Vorgehen müsse
exponentiell, gemeinsam und parallel gehandelt werden. Ansonsten
verpasse man nicht nur die Ziele des Pariser Weltklimaabkommens,
sondern auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Für den dreitägigen Gipfel «Unser Planet, unsere Zukunft» bringen d
ie
in Stockholm ansässige Nobelstiftung, die US-Akademie der
Wissenschaften (NAS), das PIK und ihre Partner Nobelpreisträger sowie
andere Spitzenkräfte aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur
und Jugendbewegungen zusammen. Ziel des virtuellen Treffens ist es,
Schritte zu erkunden, mit denen die Welt noch in diesem Jahrzehnt in
eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft für alle geführt werden
kann. Wenige Tage nach dem Online-Klimagipfel von US-Präsident Joe
Biden stehen dabei vor allem der Kampf gegen die Klimakrise und den
Artenverlust, die Verringerung von Ungleichheiten und der Fortschritt
von Technologien im Fokus.

Friedensnobelpreisträger Al Gore ist wegen der jüngst angehobenen
Klimaziele vieler Länder sowie vor sich gehender technischer
Fortschritte optimistischer denn je, dass die Weltgemeinschaft den
Kampf gegen die Klimakrise angenommen hat. «Dieser Moment ist von
reichlich und berechtigter Hoffnung erfüllt, dass wir jetzt gerade
den lange erwarteten politischen Wendepunkt beim Klima
überschreiten», sagte Gore in seiner Rede zum Gipfelauftakt. Der
frühere US-Vizepräsident hatte 2007 gemeinsam mit dem Weltklimarat
(IPCC) für seinen Einsatz für ein besseres Verständnis des
menschengemachten Klimawandels den Friedensnobelpreis erhalten.

Dabei spielten auch Erfahrungen aus der Coronavirus-Pandemie eine
Rolle, etwa dass man nun besser zuhöre, wenn die weltweit führenden
Wissenschaftler ihre Stimme erhöben, betonte Gore. Auch den noch
lauteren Warnungen der Klimaforschung werde nun «mit frischem Augen
und frischen Ohren» begegnet.

«Wir leben in der frühen Phase einer Nachhaltigkeitsrevolution»,
sagte Gore. «Sie hat das Ausmaß der industriellen Revolution gepaart
mit dem Tempo der digitalen Revolution. Und viele glauben, dass sie
die größte Geschäftsmöglichkeit in der Geschichte der Welt ist.»

Zugleich machte er klar: «Unsere Reise voran wird natürlich schwierig
sein.»

Um die Erderwärmung wie im Pariser Abkommen angestrebt auf 1,5 Grad
Celsius zu begrenzen, müssten die Emissionen in diesem Jahrzehnt
jährlich um 7,5 Prozent fallen, sagte Gore. Rockström unterstrich,
dass die Zukunft nicht vorherbestimmt sei. «Die Zukunft liegt in
unseren Händen. Was im Laufe der nächsten Jahrhunderte passiert,
hängt davon ab, wie wir in diesem Jahrzehnt unsere Karten spielen.»
Auch der US-Klimabeauftragte John Kerry sagte: «Wir sind in einem
Wettlauf gegen die Zeit.» Um die Klimaziele zu erreichen, müsse jetzt
gehandelt werden. «2020 bis 2030 ist ein entscheidendes Jahrzehnt.»

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