Andrang bei Impf-Registrierung für Prio-Gruppe drei - «System stabil»
Allmählich nehmen die Corona-Schutzimpfungen an Fahrt auf. Alle
Menschen, die in einer der drei Priorisierungsgruppen sind, können
sich inzwischen für einen Termin in einem Impfzentrum registrieren.
Und die Hausärzte haben etwas mehr Impfstoff.
Mainz (dpa/lrs) - Mehr als eine Millionen Menschen in Rheinland-Pfalz
können sich seit diesem Freitag für eine Corona-Schutzimpfung in
einem Impfzentrum registrieren lassen. «Die komplette Öffnung zur
Impfregistrierung der Prio-Gruppe drei, ist aus technischer Sicht gut
angelaufen», sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Markus
Kuhlen. «Mit Stand 13.30 Uhr sind rund 110 000 Registrierungsanfragen
unter impftermin.rlp.de eingegangen.» Eine Anfrage könne dabei auch
ein Gruppentermin von bis zu 15 Menschen sein. «Das System lief und
läuft dabei technisch stabil.»
Die Landesregierung hatte die Registrierung für die gesamte
Priorisierungsgruppe drei geöffnet. Die rund 550 000 Menschen im
Alter zwischen 60 und 69 Jahren aus dieser Gruppe konnten sich
bereits anmelden. Allerdings gibt es bei einer Registrierung nicht
gleich einen Termin in einem der 32 Impfzentren. Der wird erst
vergeben, wenn genug Impfstoff da ist. Das kann einige Wochen dauern.
Die ersten Spritzen für die Gruppe drei sollen dem
Gesundheitsministerium zufolge ab Ende Mai gesetzt werden. «Es gibt
mehr Impfwillige als Impfstoff», stellte Kuhlen fest.
Zunächst sind noch rund 200 000 im Impfpool registrierte Menschen der
Priorität zwei an der Reihe. Das sind vor allem Menschen im Alter
zwischen 70 und 79 Jahren sowie Kontaktpersonen von Schwangeren, die
sich nicht impfen lassen können, und Pflegebedürftigen. Sie sollen
bis Ende Mai ihre erste Impfung bekommen haben.
Vorgezogen werden Lehrer an weiterführenden Schulen, die zur Gruppe
drei gehören. Sie sollen in den ersten beiden Mai-Wochen geimpft
werden.
Die Rheinland-Pfälzer können sich zugleich auch bei ihren Hausärzten
anmelden. Die Landesregierung bittet aber alle dringend, Termine
abzusagen, die nicht genutzt werden. Nur so könnten auch andere
Menschen möglichst schnell eine Spritze bekommen.
Die Impfzentren erhalten nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten
pro Woche insgesamt 110 000 Dosen, alles was darüber hinausgeht,
verimpfen die niedergelassenen Ärzte.
«Bis auf Einzelfälle haben alle Hausarztpraxen die für kommende Woche
bestellten Impfdosen auch zugesagt bekommen», sagte die Vorsitzende
des Hausärzteverbands, Barbara Römer, am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur. «Ich freue mich jetzt erstmal.» Eine Gesamtmenge
könne sie erst am Ende der Woche nennen.
Nach der Statistik des Robert Koch-Instituts haben in Rheinland-Pfalz
bis Donnerstag 22,4 Prozent der Menschen ihre erste
Corona-Schutzimpfung bekommen (Bundesdurchschnitt: 22,2). Vollständig
geimpft waren 6,8 Prozent (Bund: 7,0). Die niedergelassenen Ärzte
haben davon bislang etwa 135 000 Erstimpfungen und knapp 2000
Zweitimpfungen übernommen.
Zur Gruppe drei gehören zudem Menschen mit Vorerkrankungen wie
Herzinsuffizienz, Asthma und HIV, bestimmten Krebserkrankungen,
Autoimmunerkrankungen, rheumatologische Erkrankungen und Adipositas -
sowie bis zu zwei Kontaktpersonen. Dazu kommen laut
Bundesimpfverordnung alle Menschen, die in Einrichtungen der Kinder-
und Jugendhilfe arbeiten.
Auch Einrichtungen und Unternehmen der «Kritischen Infrastruktur»
fallen in diese Gruppe. Dazu zählten laut Bundesvorgaben unter
anderem der Lebensmitteleinzelhandel, Pharma, Apotheken, Ernährung,
Wasser- und Energieversorgung, Transport- und Verkehr, das
Bestattungswesen sowie Kräfte der Berufsfeuerwehren und
ehrenamtlichen Wehren sowie Wahlhelfer und Medien.
Die Mitglieder von Verfassungsorganen und Mitarbeitende in deren
Verwaltung haben auch Priorität drei - also auch die Abgeordneten und
die Landtagsverwaltungsverwaltung. Sie hat alle Mitarbeitenden
informiert und stellt ihnen die benötigten Nachweise über die
Impfberechtigung aus, wie Landtagssprecher Marco Sussmann sagte.
Eine kleine Panne gab es zum Start doch: Ein erforderliches Update
sei nicht ganz fehlerfrei gelaufen, so dass unter der speziellen
Registrierungsmöglichkeit «Personal tätig in Einrichtungen der
kritischen Infrastruktur» die Unterpunkte «Medien und Kultur» sowie
«Finanz- und Versicherungswesen» zunächst fehlten, wie Kuhlen sagte.
Dies sei aber behoben worden. Zudem seien Anmeldungen unter einem
anderen Unterpunkt der kritischen Infrastruktur aus dieser Zeit
ebenfalls gültig.
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