Chemiebranche dringt auf schnellere Impfungen durch Betriebsärzte
Frankfurt/Main (dpa) - Die hessische Chemie- und Pharmaindustrie
dringt auf schnellere Corona-Impfungen in den Unternehmen durch
Betriebsärzte. «Wir wollen früher impfen als im Juni», sagte Dirk
Meyer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands HessenChemie, am
Mittwoch in Frankfurt. «Jeder Tag zählt.» Es fehlten aber die
Zustimmung der Landespolitik sowie Impfstofflieferungen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, Betriebsärzte
ab Juni in die Impfkampagne einzubinden. Aus Sicht des Verbands der
Chemischen Industrie (VCI) Hessen geht es schneller. «Eine ganze
Reihe von Firmen ist einsatzbereit und will impfen», sagte der
Vorstandsvorsitzende Jochen Reutter. Er verwies auf den Industriepark
Höchst in Frankfurt, den Chemiekonzern Evonik in Hanau und den
Pharma- und Medizinbedarfshersteller B. Braun in Melsungen. Die
Unternehmen hätten Erfahrung bei Grippeimpfungen. «Das große Netz an
Betriebsärzten in unseren Unternehmen steht bereit, um das Tempo der
Impfkampagne zu beschleunigen», meinte auch Marcus Kuhnert,
Vize-Vorsitzender des VCI Hessen und Finanzvorstand bei Merck.
Die hessische Chemie- und Pharmabranche erholt sich inzwischen von
der Corona-Krise. Die Produktion in der Chemieindustrie habe im
Januar um 2,3 Prozent und in der Pharmaindustrie um 2,9 Prozent über
Vorjahr gelegen, sagte Reutter. Während die Umsätze in der
Chemiebranche nur leicht stiegen, wuchsen sie in die Pharmabranche um
mehr als 9 Prozent.
Reutter sprach von einer «vorsichtigen Zuversicht» für die Branche
mit mehr als 61 000 Beschäftigten im Land. Die Corona-Krise bleibe
aber ein großes Risiko. Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie die
hessische Chemie hart getroffen. Der Umsatz der konjunkturabhängigen
Branche fiel trotz einer kräftigen Erholung ab Herbst um 7 Prozent.
Die Pharmaunternehmen machten dagegen gute Geschäfte: Die Erlöse
stiegen kräftig um 8,3 Prozent. Unterm Strich fiel der Gesamtumsatz
der Branche um 0,6 Prozent zum Vorjahr auf 27,5 Milliarden Euro.
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