NRW schickt Schüler in den Distanzunterricht nach Osterferien

Werden die Kinder nach den Osterferien wieder gemeinsam in der Schule
lernen? Wenige Tage vor dem Ferienende hat Schulministerin Yvonne
Gebauer die Entscheidung der Landesregierung verkündet. Demnach
werden die meisten Schüler vorerst nur auf Distanz zuhause lernen.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die meisten der 2,5 Millionen Schüler
Nordrhein-Westfalens kehren nach den Osterferien nicht in die
Klassenräume zurück. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gab am
Donnerstag bekannt, dass mit Ausnahme der Abschlussklassen ab Montag
lediglich Distanzunterricht für alle anderen Schüler stattfinden
soll. Diese Maßnahme solle größtmögliche Sicherheit geben, begrün
dete
sie die Entscheidung der Landesregierung wenige Tage vor dem
Ferienende im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Für die Schüler der Abschlussklassen soll es in Nordrhein-Westfalen
auch nach den Osterferien Präsenzunterricht in den Klassenräumen
geben. Sie seien vom Distanzunterricht ausgenommen, sagte Gebauer am
Donnerstag. Für die übrigen Jahrgänge gelte der Distanzunterricht
vorerst nur eine Woche lang bis zum 16. April.

Gebauer sagte, sie habe am Mittwoch mit vielen Verbänden gesprochen.
Die Sorge bei Eltern, Schülern und Lehrern sei groß. Mediziner hätten

im Rahmen der Kultusministerkonferenz am Donnerstag bestätigt, dass
das Infektionsgeschehen bei Kinder und Jugendlichen zunehme. Aber:
«Die Schulen sind keine Treiber der Pandemie», betonte Gebauer.

Bereits vor den Osterferien hatte das NRW-Schulministerium
angekündigt, dass es im bevölkerungsreichsten Bundesland nach dem
Ferienende zunächst keinen Regelbetrieb mit vollständigem
Präsenzunterricht geben werde. Sofern es das Infektionsgeschehen
zulässt, sollen die Schulen zunächst für die Dauer von zwei Wochen in

den Wechselunterricht starten, hieß es damals.

Der Wechsel von Unterricht in der Schule in Gruppen und Unterricht
zuhause war in den beiden Wochen vor den Osterferien als Schritt hin
zu mehr Präsenzunterricht angeordnet worden. Allerdings hatten
mehrere Städte Kreise auf einen Aufschub wegen steigender Infektionen
gedrungen. Die Landesregierung gab dem in Einzelfällen statt.

Ab Montag gilt eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler. Kinder

und Jugendliche aller Schulen sollen zwei Mal pro Woche Selbsttests
durchführen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am
Mittwoch betont, dass eine Öffnung der Schulen nur infrage komme,
wenn dort «überall das Testen funktioniert». Das sei eine Bedingung
für einen Unterricht im Präsenzmodus.

Die Auslieferungen der Corona-Selbsttests an die Schulen in
Nordrhein-Westfalen hatten sich in dieser Woche etwas verzögert. Der
Beginn der Lieferungen verschob sich auf Donnerstag und Freitag, wie
aus einem Erlass der Ministerien für Schule und Kommunales an die
Schulleitungen hervorging. Ursprünglich sollten bereits am Mittwoch
die ersten rund 1000 Grund- und Förderschulen mit Selbsttests
beliefert werden.