Britischer Minister zu Astrazeneca-Beschränkung: Kein Impfstoffmangel

London (dpa) - Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sieht
trotz der geänderten Empfehlung für den Astrazeneca-Impfstoff in
seinem Land keinen Grund für Impfstoffmangel. «Wir haben mehr als
genug an Pfizer- und Moderna-Impfstoff, um ihn all denen anzubieten,
die jünger sind als 30 Jahre», sagte Hancock der BBC am Donnerstag.
Das werde die Geschwindigkeit der Impfkampagne nicht beeinflussen.

Die britische Impfkommission hatte ihre Empfehlung am Mittwoch für
den Astrazeneca-Impfstoff nach einer Überprüfung geändert. Das
Präparat soll künftig möglichst nur noch über 30-Jährigen verabre
icht
werden, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. Grund sind Berichte
über seltene Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer
Impfung mit dem Vakzin.

In Großbritannien sind nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA
bislang 79 Fälle von seltenen Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem
Astrazeneca-Impfstoff aufgetreten. Dabei kam es zu 19 Todesfällen.
Die meisten dieser Fälle betrafen junge Menschen. Ein direkter
Zusammenhang mit dem Impfstoff konnte laut Impfkommission zwar noch
nicht nachgewiesen worden. Aber angesichts des geringeren Risikos für
jüngere Menschen an Covid-19 zu sterben, habe man diese Abwägung
getroffen, hieß es.