Land und Kommunen legen Fahrplan und Finanzierung für Kita-Tests fest

Stuttgart (dpa/lsw) - Land und Kommunen haben einen ersten Fahrplan
für ein flächendeckendes Schnelltest-Angebot für Kita-Kinder
aufgestellt. Eine von den Gewerkschaften massiv geforderte
Testpflicht wie in Schulen wird es aber auch weiterhin nicht geben.
Nach Angaben des Landes und der kommunalen Verbände sind nun zunächst
die wichtigsten Fragen zur Finanzierung regelmäßiger Tests geklärt
worden. In einem nächsten Schritt müssen sich die Kommunen bemühen,
eine ausreichende Zahl an Testkits auf dem Markt zu besorgen. Kann in
allen Städten und Gemeinden ein Angebot gemacht werden, ist nach
Angaben des baden-württembergischen Gemeindetags von Donnerstag eine
Art Test-Verpflichtung im Gespräch.

Ziel sei es, rund 450 000 betreute Kinder bis zum Alter von sieben
Jahren zweimal pro Woche testen zu können. Das Land übernimmt aber
nur Teile der Kosten für die Tests. In der Altersgruppe für die
Kinder ab drei Jahren ist die Übernahme von 30 Prozent der Kosten
vorgesehen. Bei Kindern unter drei Jahren beteiligt sich das Land
über die Betriebskosten, über die auch die Schnelltests mitfinanziert
werden sollen. Die Kosten für die Tests der Beschäftigten trägt das
Land komplett. «Im Ergebnis beteiligt sich das Land damit zur Hälfte
an den Kosten der Testungen an den Kitas und in der
Kindertagespflege», teilte das Staatsministerium mit.

Land und Kommunen fordern auch den Bund auf, seinen Teil der
Pandemiebekämpfung zu tragen und die Kosten zu übernehmen. Allerdings
dränge die Zeit. Daher könnten die Kommunen nicht warten, bis auch
diese finanzielle Frage geklärt sei, sagte Gemeindetagspräsident
Steffen Jäger. «Die Vereinbarung mit dem Land ist jetzt zunächst der

Startschuss, auf den die Kommunen und Träger gewartet haben.» Es sei
allerdings eine Herausforderung, eine ausreichende Zahl an Testkits
zu beschaffen. «Deshalb werden wir mit der neuen Testung sicher auch
nicht überall gleich morgen beginnen können», sagte Jäger der dpa.

«Denn man kann nur das beschaffen, was der Markt hergibt.»