Mehrere Städte verschieben Start von Modellprojekten

Oldenburg/Hildesheim (dpa/lni) - Der Start der ersten Modellversuche
zur Öffnung von niedersächsischen Innenstädten in der Corona-Pandemie

zum 12. April wird immer unwahrscheinlicher. Mehrere Modellkommunen
kündigten am Donnerstag an, zunächst die Beratungen von Bund und
Ländern zu möglichen schärferen Corona-Regeln am kommenden Montag
abwarten zu wollen - dazu zählten etwa Oldenburg, Lüneburg und
Hildesheim. Eigentlich war in diesen Städten der Start der
Modellprojekte für nächsten Montag (12. April) vorgesehen.

In Oldenburg soll es nun erst am übernächsten Montag (19. April)
losgehen, in Hildesheim am kommenden Donnerstag (15. April). In
Lüneburg soll es erst im Lauf der nächsten Woche soweit sein, sagte
eine Sprecherin. Cuxhaven verschob den Start auch auf den 15 April.

Angesichts der Diskussion um einen bundesweit einheitlichen möglichen
Lockdown sei die Unsicherheit unter den Einzelhändlern und
Gastbetrieben groß, sagte der Bürgermeister von Hildesheim, Ingo
Meyer (parteilos). «Vor diesem Hintergrund haben wir heute
entschieden, dass wir den Modellstart verschieben werden.» Es sei
etwa den Gastronomen nicht zuzumuten, über das Wochenende Waren
einzukaufen, wenn dann zu Wochenbeginn möglicherweise wieder
schärfere Corona-Regeln beschlossen werden würden.

Ähnlich äußerten sich auch Sprecher der Städte Oldenburg und
Lüneburg. Zunächst wolle man die Ergebnisse der
Bund-Länder-Beratungen abwarten. In Emden wollten Vertreter aus
Politik und Wirtschaft am Donnerstag über den genauen Startpunkt noch
beraten. Dort ist der Start bislang für den 12. April vorgesehen.
Andere Städte kündigten zuvor bereits einen späteren Start an.

Am Freitag will der Niedersächsische Städtetag in einer
Gesprächsrunde mit den Modellkommunen über einen einheitlichen
Starttermin reden. «Schon jetzt aber gehen die Signale der meisten
eindeutig weg vom 12. April», teilte eine Sprecherin der Stadt
Lüneburg mit. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) ist
Präsident des Niedersächsischen Städtetages.

Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Braunschweig mitgeteilt, den
zunächst am 12. April terminierten Projektstart auf den 15. April zu
verschieben. Die 150 teilnehmenden Betriebe sollten so mehr Vorlauf
in ihren Planungen bekommen, teilte die Stadt als Begründung mit.

Die Stadt Nienburg/Weser wollte dagegen zunächst an ihrem geplanten
Starttermin am Montag (12. April) festhalten. «Wir versuchen es
einfach», hatte eine Stadtsprecherin am Donnerstagvormittag gesagt.
Aktuell liefen dafür die Vorbereitungen, Hinweisschilder etwa müssten
noch gedruckt werden. Am Abend teilte die Werbegemeinschaft Nienburg
dann mit, dass der Start auch erst am 15. April erfolge.

Die Landesregierung hatte 13 Städte für Modellversuche ausgewählt.
Dabei sollen Läden, Theater und Kinos, Galerien, Fitnessstudios oder
die Außengastronomie in Innenstädten öffnen dürfen. Voraussetzung f
ür
den Besuch ist ein aktueller negativer Corona-Test. Strenge
Schutzmaßnahmen und Testkonzepte in den Projektgebieten sind ebenso
Bedingung wie die Nutzung einer digitalen Kontaktnachverfolgung.