Aiwanger für Unterricht ohne Masken für frisch geteste Schüler

München (dpa/lby) - Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident
Hubert Aiwanger (Freie Wähler) möchte Schulkindern nach einem
negativen Corona-Test Unterricht ohne Maske erlauben. In einigen
Wochen solle es seiner Ansicht nach heißen: «negativ getestet heißt
runter mit der Maske», sagte er am Donnerstag bei einer
Diskussionsveranstaltung mit der Initiative «Lasst uns öffnen», die
sich für Lockerungen der Corona-Maßnahmen einsetzt.

Aiwanger verteidigte die Planung, Tests direkt in den Schulen
abzunehmen. Wenn man sie die Eltern und Kinder zuhause machen lasse,
müsse man bedenken, dass es auch 20 Prozent Kinder gebe, die ohne
Frühstück in die Schule geschickt würden. Daher müsse man dann dami
t
rechnen, dass ein zweistelliger Prozentsatz «ohne Test in der Schule
aufschlägt». Ein Test in der Schule berge zwar das Risiko, dass ein
positiv getestetes Kind «mit hochrotem Kopf in der Klasse sitzt»,
weil ihm das Ergebnis peinlich sei, dennoch glaube er, dass dies der
richtige Weg sei. Ursprünglich seien die Freien Wähler zwar für
Elterntests gewesen, hätten sich in der Koalition aber nicht
durchsetzen können.

Aiwanger verteidigte dabei auch das sogenannte Tübinger Modell, das
Lockerungen für Gastronomie, Kultur und Handel mit aktuellen
negativen Tests vorsieht. Er würde nicht unterschreiben, dass es
gescheitert sei.

Die Initiative «Lasst uns öffnen» hatte für Donnerstag zu
Pressekonferenzen und Kundgebungen in Bayern aufgerufen. Unter
anderem in München, Tegernsee, Bad Füssing, Pfaffenhofen, Bad
Kissingen, Regensburg, Deggendorf und Mühldorf. Zudem hatte sie
Unterstützer zu Postings unter #lasstunsöffnen aufgerufen. Bis zum
frühen Donnerstag-Nachmittag hielt ich die Resonanz auf Twitter
allerdings noch sehr in Grenzen.