IWH: Mehr Insolvenzen im März - mehr Kleinstbetriebe betroffen

Halle (dpa) - In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen im März
stärker gestiegen als noch im Februar. 870 Personen- und
Kapitalgesellschaften und damit 20 Prozent mehr als im Vormonat seien
als insolvent gemeldet worden, teilte das Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung Halle am Donnerstag mit. Damit sei fast das
Niveau des Vorjahresmonats erreicht worden.

Die Analyse zeige, dass die größten zehn Prozent der Unternehmen, für

die im März Insolvenz angemeldet wurde, zusammen knapp 8000 Menschen
beschäftigten. Damit liege die Zahl der betroffenen Jobs in etwa auf
dem Niveau des Vorjahres, aber auch deutlich unter den Höchstständen
des vergangenen Sommers.

Seit Februar deute sich zudem ein starker Anstieg bei den Insolvenzen
von Kleinstunternehmen und Selbstständigen an, teilten die
Wirtschaftsforscher weiter mit. Ursache sei zum einen das
Pandemiegeschehen. Desweiteren könnte ein seit Jahresanfang
erleichterter Zugang zur Restschuldbefreiung auch für Selbstständige
eine Rolle spielen. Diese Gesetzesänderung verringert laut dem IWH
für die Betroffenen die negativen Konsequenzen einer Insolvenz.

Für seine Analysen wertet das IWH eigenen Angaben zufolge die
Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und
verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen der betroffenen Unternehmen.