Spahn: Mit härterem Lockdown dritte Corona-Welle brechen

Köln (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen
härteren Lockdown gefordert, um die dritte Corona-Welle zu brechen.
Erst wenn die Inzidenzzahlen wieder niedriger seien, könne man mit
Testen und Impfen aus der Pandemie herauskommen, sagte er am
Donnerstag im WDR5-«Morgenecho». Vor allem die privaten Kontakte
müssten zunächst weiter reduziert werden.

In Regionen mit einer Wocheninzidenz von über 100 müsse man zu
Ausgangsbeschränkungen kommen. «Ausgangsbeschränkungen haben ja vor
allem ein Ziel: Dass abends nicht alle privat sich treffen, so schwer
das fällt», sagte Spahn. «Gerade die privaten Kontakte - nicht nur,
aber auch am Abend - führen eben zu Infektionen.»

Der zweite wichtige Bereich seien Schulen und Kitas. Es sei wichtig,
«in den Schulen sehr konsequent mindestens zweimal die Woche zu
testen», sagte Spahn. «Man hätte jetzt aus meiner Sicht die Ostertage

gut nutzen können, jetzt in der Verlängerung Schulen und Kitas in
Notbetreuung zu bringen.» Außerdem müsse auch in Betrieben, in denen

kein Homeoffice möglich sei, «mindestens zweimal die Woche ein
Testangebot her».

Erst wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen stabil unter 100 liege, könnten einzelne Bereiche - etwa
die Außengastronomie oder der Einzelhandel - testgestützt öffnen.

«Idealerweise» solle es ein bundeseinheitliches Vorgehen geben. «Da
ist es wichtig, dass wir erstmal zu einem einheitlichen Verständnis
der Lage kommen.» Es sei in den vergangenen Monaten immer wieder ein
Problem gewesen, «dass Bund und Länder sich einigen auf etwas, und
schon wenige Tage später es eben nicht mehr bundeseinheitlich
umgestzt wird, sondern es Ausnahmen und andere Regeln gibt».