CDU-Fraktionschef: Thüringen soll Sputnik-Impfstoff kaufen

Erfurt (dpa/th) - Thüringen sollte nach Meinung von CDU-Fraktionschef
Mario Voigt dem Beispiel Bayerns folgen und einen Vorvertrag zum
Bezug des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V abschließen. Der
Freistaat müsse endlich die rote Laterne bei den Corona-Infektionen
loswerden, sagte Voigt in Erfurt. Die Landesregierung sollte aufhören
zu zögern und sich umgehend Sputnik-Impfdosen sichern.

Nach dem Impfstart in den Hausarztpraxen in dieser Woche und und die
gute Organisation der Impfzentren seien die Kapazitäten für den
Einsatz zusätzlicher Impfdosen gegeben, erklärte Voigt. Würde nur die

Hälfte der thüringenweit fast 2500 niedergelassenen Ärzte täglich
jeweils 20 Impfdosen verabreichen, wären das 125 000 zusätzliche
Impfungen pro Woche.

Bayern will sich noch vor einer möglichen EU-Zulassung des russischen
Impfstoffs Sputnik V Millionen Dosen des Mittels sichern. Dazu wollte
Bayern nach Angaben der Staatskanzlei einen Vorvertrag mit einer
Produktionsfirma im schwäbischen Illertissen unterzeichnen. Es gehe
um 2,5 Millionen Impfdosen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit den Antrag
auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der
EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des
Impfstoffs erwartet. Russland gab das Mittel bereits Mitte August
2020 als weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung
in der Bevölkerung frei. Mittlerweile haben in der medizinischen
Fachpresse publizierte Daten dem Mittel hohe Wirksamkeit bescheinigt.