Viele Schnelltests für sichere Schulen - GEW: Schulpläne entschlacken

Rostock/Schwerin (dpa/mv) - Vertreter von Schüler-, Eltern- und
Lehrerverbänden in Mecklenburg-Vorpommern haben zum Schulstart nach
den Osterferien dazu aufgerufen, die Corona-Schnelltests umfassend zu
nutzen. Mit deren Hilfe könnten Infektionen rasch erkannt,
Ansteckungen unterbunden und Schulschließungen verhindert werden.

Es sei wichtig, dass für möglichst viele Kinder und Jugendliche
wieder Präsenzunterricht ermöglicht werde, sagte der Vorsitzende des
Landeselternrats, Kai Czerwinskie, am Mittwoch in einer
Diskussionsrunde zur Schule unter Pandemiebedingungen. Dazu
eingeladen hatte der Rundfunksender Ostseewelle. Am Donnerstag
beginnt mit Ausnahme des Kreises Ludwigslust-Parchim im Nordosten
wieder die Schule.

Laut Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) können Schüler zwei Mal
pro Woche freiwillig einen Test machen. «Je mehr Tests, desto mehr
Präsenzunterricht wird es an den Schulen geben», betonte sie.
Czerwinskie verwies darauf, dass die Tests auch zu Hause vorgenommen
werden können, um vor allem jüngeren Schülern die Angst zu nehmen und

Stigmatisierungen zu verhindern.

Übereinstimmend sprachen sich die Diskussionsteilnehmer dagegen aus,
das durch die Corona-Pandemie massiv beeinträchtigte Schuljahr
komplett zu wiederholen. «Das wäre nicht fair gegenüber all jenen,
die sich trotz der schwierigen Bedingungen sehr angestrengt haben»,
sagte Anton Fischer vom Landesschülerrat. Ministerin Martin betonte,
dass jeder, der es wolle, das Schuljahr wiederholen könne. Doch werde
das Land auch zusätzliches Geld für Nachhilfe und Lernkurse in den
Ferien bereitstellen.

Maik Walm, Vorsitzender der Erziehungsgewerkschaft GEW, plädierte für
zusätzliche Lernangebote an den Schulen, um den Zugang zu erleichtern
und die Freizeit der Schüler nicht zu sehr einzuschränken. Als
Konsequenz aus den Erfahrungen mit der Stoffvermittlung unter
Pandemiebedingungen forderte er, die Rahmenpläne zu entschlacken.
Wichtig sei, den Kindern Fähigkeiten zu vermitteln, sich in der Welt
zurechtzufinden und selbstständig Wissen anzueignen. Zudem gelte es,
die in der Pandemie offenkundig gewordenen Defizite in der
Ausstattung der Schulen rasch zu beheben.