Regierungschefin will Norwegen schrittweise aus Beschränkungen führen

Oslo (dpa) - Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg will ihr Land
schrittweise aus den Corona-Maßnahmen führen. Dazu plant ihre
Regierung eine vierstufige Wiederöffnungsstrategie, bei der zunächst
ein Fokus auf Kinder und Jugendliche, dann auf Arbeitsplätze und
Wirtschaft gelegt wird, wie Solberg am Mittwoch im Parlament in Oslo
sagte. Zwischen den Stufen sollen jeweils drei Wochen vergehen,
sofern die Zahl der Infektionen nicht zunimmt. Ziel des Plans sei es,
Vorhersehbarkeit zu schaffen. Auf konkrete Daten - wie das etwa
zuletzt Dänemark getan hat - wollte sie sich aber nicht festlegen.

Für Schulen in Gemeinden mit hohen Infektionszahlen sollen so bald
wie möglich Corona-Massentests eingeführt werden, kündigte Solberg
unter anderem an. Dies könne dazu beitragen, dass man wieder zu
mehr Präsenzunterricht zurückkehren kann. Alle Bürger über 18 Jah
ren
sollen spätestens im Laufe des Julis ein Impfangebot erhalten -
sofern so viel Impfstoff wie von den Herstellern versprochen
geliefert werde. Wer geimpft wurde, eine Infektion überstanden hat
oder negativ auf das Coronavirus getestet wurde, könne dies in
Norwegen künftig mit einem in der Entwicklung befindlichen
Corona-Zertifikat nachweisen.

Das Nicht-EU-Land Norwegen ist im europäischen Vergleich
verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise gekommen, musste zuletzt
aber mit steigenden Neuinfektionszahlen kämpfen. Seit Beginn der
Pandemie im Frühjahr 2020 ist Solbergs Regierung mit strikten
Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen.