Niedersachsen hält weiter an Abiprüfungen fest

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Landesregierung sieht in der
Corona-Krise weiterhin keinen Grund, die Abiturprüfungen abzusagen.
Einen entsprechenden Vorstoß der Bildungsgewerkschaft GEW wies das
Kultusministerium zurück. «Von dem Vorschlag halten wir nichts»,
teilte das Ministerium der «Nordwest-Zeitung» (Mittwoch) mit. Das sei

eher ein Beitrag zur Verunsicherung. «Unsere Anstrengungen richten
sich darauf aus, den Prüflingen auch in der gegenwärtig schwierigen
Gesamtlage hochwertige Abschlüsse zuzusichern.»

Bereits Anfang März hatte das Kultusministerium die Abiturtermine in
einem Erlass an die rund 450 betroffenen Schulen bestätigt. Der
Zeitplan solle auch dann nicht geändert werden, wenn zum Zeitpunkt
der Prüfungen einzelne oder alle Schulen im Wechsel- oder sogar im
Distanzunterricht sind. Es werde jedoch nur der Lernstoff abgefragt,
der auch tatsächlich behandelt wurde, versicherte Kultusminister
Grant Hendrik Tonne (SPD) den Schülern damals: «Wir sichern faire
Prüfungen zu, keiner muss Nachteile wegen Corona befürchten.»

Die erste Abiturklausur soll demnach am 19. April im Fach Geschichte
geschrieben werden, die letzte am 11. Mai im Fach Physik. Vom 17. Mai
bis 9. Juni soll es Nachschreibtermine geben.

GEW-Chefin Marlis Tepe hatte die Länder zu Wochenbeginn aufgefordert,
von Prüfungen abzusehen, sollten die Ansteckungen mit dem Coronavirus
in der dritten Welle weiter dramatisch zunehmen. Alternativ könnten
die Leistungen im Unterricht zur Notengebung herangezogen werden.