Brandenburg zieht Notbremse weiter an - Testpflicht an Schulen

Nach den Osterferien greifen an Brandenburger Schulen und Kitas
schärfere Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Es gilt wieder
Distanzunterricht und ab 19. April heißt es: Ohne negativen Test ist
das Betreten der Schule untersagt.

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg verschärft die Anordnungen zur
Corona-Eindämmung: An den Schulen gibt ab den 7. Klassen - mit
Ausnahme in den Abschlussklassen - nach den Osterferien wieder
Distanzunterricht. Für Schüler der 1. bis 6. Klassen gilt das
Wechselmodell. Kitas bleiben geöffnet, Eltern werden gebeten. Kinder
möglichst zu Hause zu betreuen. Die Schule beginnt am kommenden
Montag wieder.

«Wir haben uns entschieden, die Notbremse im Land Brandenburg weiter
und damit noch fester anzuziehen», sagte Ministerpräsident Dietmar
Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam nach der Kabinettssitzung.

«Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens und der ansteckenden
Virusvarianten müssen wir weiter vorsichtig sein», sagte Woidke. Er
wies auf die wachsende Gefahr durch Mutanten des Coronavirus hin.
Diese seien deutlich ansteckender und gefährlicher, warnte der
Regierungschef. So sei die Zahl der Patienten auf Intensivstationen
in Brandenburger Krankenhäusern von 86 am 15. März auf 136 am 5.
April deutlich gestiegen. Es müsse sorgfältig abgewogen werden
zwischen dem Recht auf gute Bildung und dem Gesundheitsschutz, sagte
er.

Ab dem 19. April soll zudem eine Testpflicht für alle Schüler, Lehrer
und weiteres Schulpersonal im Präsenz- beziehungsweise
Wechselunterricht gelten - sie sollen sich dann zwei Mal pro Woche
selbst testen. Ohne negatives Testergebnis gelte dann ein
Betretungsverbot für die Schulen, sagte Bildungsministerin Britta
Ernst (SPD). Die Pflicht zur Teilnahme am Präsenzunterricht ist nach
den Angaben zunächst aufgehoben.

An Brandenburger Schulen sind nach ihren Angaben bereits zwei
Millionen Corona-Tests ausgeliefert worden. 500 000 weitere sollen
kommen, sagte die Ministerin. Die Tests sollen im Elternhaus
vorgenommen werden. Volljährige Schüler könnten sie selbst mitnehmen.

Eltern von Minderjährigen können sie abholen oder der Schule
erlauben, sie ihren Kindern mitzugeben. Für den Nachweis des
Selbsttests sollen die Eltern ein Formular ausfüllen. Damit werde es
eine neue Stufe der Sicherheit und des Schutzes auch an den Schulen
in Brandenburg geben.

Die Notbremse, die jetzt für weiterführende Schulen gezogen werden
musste, mache sie betroffen. «Das sind für Kinder und Jugendliche
sehr, sehr harte Entscheidungen», sagte Ernst. Es gehe nicht nur um
verpasstes Lernen in Mathe und Deutsch, sondern auch um soziales
Verhalten.