Gesundheitsminister beraten in Astrazeneca-Debatte über Zweitimpfung

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will am
Mittwoch (15.00 Uhr) mit seinen Kollegen aus den Ländern über eine
Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Zweitimpfungen
beraten. Die Stiko hatte vergangene Woche empfohlen, dass Menschen
unter 60 Jahren, die bereits eine erste Corona-Impfung mit dem
Präparat von Astrazeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung auf
einen anderen Impfstoff umsteigen sollen.

Grund sind eine Reihe von Verdachtsfällen auf eine
Hirnvenen-Thrombose. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko
jüngere Menschen betrifft. Bund und Länder hatten deshalb vor einer
Woche beschlossen, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch
Menschen über 60 verabreichen zu lassen. Allerdings haben laut Spahn
bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit
Astrazeneca erhalten. Die Stiko empfiehlt, dass sie nun nach zwölf
Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer
oder Moderna) bekommen.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat ihre Bewertung von
möglichen schweren Nebenwirkungen des Astrazeneca-Impfstoffs noch
nicht abgeschlossen. Ein Ergebnis werde für Mittwoch oder Donnerstag
erwartet, sagte eine Sprecherin am Dienstag der Deutschen
Presse-Agentur in Amsterdam.